For free: Kostenloser Nahverkehr in Luxemburg

Erst will Luxemburg Cannabis legalisieren, was für viele schon Grund genug wäre auszuwandern. Jetzt soll dort auch der gesamte öffentliche Nahverkehr kostenlos werden. Das hat die neue Regierung in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen.

 

Fahrkarten kaufen war gestern

Seit Mittwochnachmittag steht die neue Regierung in Luxemburg ganz offiziell. Und sie hat große Pläne, von denen wir in Deutschland nur träumen können. Während wir hier noch Unmengen an Geld für Monatstickets und Streifenkarten ausgeben müssen, steigen die Luxemburger demnächst einfach in Bus und Bahn ein – ganz ohne Ticket.

Denn Luxemburg hat ein Problem. Wer dort mit dem Auto morgens zur Arbeit will, muss deutlich mehr Zeit einrechnen: Stau ist vorprogrammiert. Viele Arbeiter kommen aus den umliegenden Ländern nach Luxemburg Stadt – vor allem aus Deutschland, Frankreich oder Belgien. Rund 200.000 Pendler, jeden Tag. Da brauchen viele schon mal über eine Stunde für eine kurze Strecke von 15 Kilometern. Das belastet nicht nur die Nerven der Autofahrer, sondern auch die Umwelt.

 

„Macht dann null Euro, bitte“

Der öffentliche Verkehr ist zwar jetzt schon für alle jungen Leute bis 20 Jahre kostenlos, für alle Studenten bis 30 Jahre ebenfalls. Ab Sommer 2019 soll das aller Voraussicht nach für alle anderen auch gelten. Damit wäre Luxemburg das erste Land der Welt mit diesem Konzept. Die Regierung hofft, dass dadurch mehr Menschen vom Auto auf Bus oder Zug umsteigen und so der Verkehr geringer wird.

In Deutschland sind wir davon noch weit entfernt, da ist die Umsetzung deutlich schwieriger. Denn zugegebenermaßen ist Luxemburg ein sehr kleines Land. Mit einer Fläche so groß wie das Saarland hat es gerade mal 600.000 Einwohner. Zum Vergleich: Allein in München leben rund 1,5 Millionen Menschen. Und für weniger Menschen ist auch die Finanzierung einfacher zu bewältigen.

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Bildquelle: Unsplash über CC0-Lizenz