Mammut und Co.: Ausgestorbene Arten wiederbeleben?
Steht demnächst wieder Mammut auf dem Speiseplan?
Der australische Lebensmittelhersteller „Vow“ hat unterdessen aus der DNA eines anderen ausgestorbenen Tieres Fleisch herangezüchtet: von einem Mammut. Ob die Mammutfleischbällchen aber je in den Ladenregalen stehen werden und wie sie schmecken, das weiß noch nicht einmal Vow selbst. Probiert hat die nämlich noch niemand.
Wissenschaft mit Gott-Komplex?
Das alles klingt schon sehr ambitioniert und reizvoll. Doch neben den technischen Schwierigkeiten, vor denen so ein Projekt steht, müssen wir auch immer ethischen Bedenken Platz einräumen.
So wissen wir etwa gar nicht, ob sich diese geklonten Tiere am Ende auch wirklich wie ihre ausgestorbenen „Verwandten“ verhalten würden. Würden sie tatsächlich in ihre alten Nischen zurückkehren, die sie sich über Jahrmillionen der Evolution geschaffen haben? Gerade Mammuts werden gerne als Heilbringer für ein ganzes Ökosystem gehandelt, doch woher wüsste ein Klon überhaupt, wie sich ein „richtiges“ Mammut zu verhalten hat? Schließlich hat es keine lebenden Artgenossen, von denen es lernen könnte. Noch schwieriger dürfte sich dies beim Tasmanischen Tiger gestalten, dessen nächster Verwandter nun einmal ein Tier mit einer vollkommen anderen Lebensweise ist. Wie verantwortungsvoll wäre es, so ein Tier in freier Wildbahn auszusetzen?
Die Liste bedrohter Tiere wird immer länger
Und was nützt es uns und der Welt, ausgestorbene Tiere wiederzubeleben, wenn wir nicht einmal die heute noch lebenden Tiere schützen können? Erst letztes Jahr wurde wieder ein Tier, und zwar die Dugong-Seekuh in China von Forscher*innen für ausgestorben erklärt. Ohne wirkungsvollen Umweltschutz wäre jeder Versuch, ausgestorbene Tiere zurückzubringen, auf kurze oder lange Sicht zum Scheitern verurteilt.
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Bildquelle: Chennawit Yulue via Pexels; CC0-Lizenz