Masturbation Gap: Ist Solo-Sex reine Männersache?
„Masturbation Gap“ – dieser Begriff wirft Licht auf die unterschiedlichen Masturbationsgewohnheiten von Männern und Frauen und wie tief das gesellschaftliche Tabu um weibliche Selbstbefriedigung verwurzelt ist. Dabei geht es nicht nur um Häufigkeit, sondern auch um das allgemeine Verhältnis zur Solo-Liebe.
Zahlen sprechen Bände
Es zeigt sich, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich mit dem Thema Selbstbefriedigung umgehen. Laut dem AMORELIE-Sexreport 2024 masturbieren männlich befragte Personen durchschnittlich an 10,3 Tagen pro Monat. Weiblich befragte Personen hingegen nur an 4,8 Tagen. Diese Diskrepanz wird noch deutlicher, wenn man betrachtet, dass 22 Prozent der Frauen angeben, nie zu masturbieren, im Vergleich zu nur 11 Prozent der Männer. Es mag auf den ersten Blick überraschen, doch es verdeutlicht, wie geschlechtsspezifische Normen und Erwartungen das persönliche Verhalten stark beeinflussen können.
Die Ursachen hinter dem Tabu
Die Gründe für diese Unterschiede könnten in der anhaltenden Stigmatisierung der weiblichen Masturbation liegen. Schamgefühl, das bei Frauen stärker ausgeprägt zu sein scheint, und ein Mangel an sexueller Bildung sind möglicherweise wesentliche Faktoren. Diese Kluft in den Masturbationsgewohnheiten spiegelt tiefer liegende gesellschaftliche Strukturen wider, die das Thema Selbstbefriedigung umgeben und die offene Auseinandersetzung damit hemmen.
Vorteile der Selbstliebe
Doch es lohnt sich, über diese Barrieren hinwegzusehen. Regelmäßige Selbstbefriedigung kann nicht nur Stress reduzieren, sondern auch helfen, die eigenen sexuellen Vorlieben besser zu verstehen. Es kann sogar physische Beschwerden wie Menstruationsschmerzen lindern und das Einschlafen erleichtern. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und die Erkundung der erogenen Zonen durch Solo-Sex können einen wesentlichen Beitrag zum persönlichen Wohlbefinden und zur Selbstakzeptanz leisten.
In einer offenen Gesellschaft sollte daher mehr getan werden, um die Diskussion rund um Masturbation zu enttabuisieren und insbesondere Frauen zu ermutigen, ihre Körper ohne Scham oder Unsicherheit zu erkunden. Indem wir die Wichtigkeit von Solo-Sex betonen und die Bildung in diesem Bereich verstärken, können wir hoffentlich den „Masturbation Gap“ verringern und ein gesünderes, aufgeklärteres Verhältnis zur Sexualität fördern.
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