„Moodgym“: Online-Programm statt Therapie?

Die mentale Gesundheit rückt immer mehr in den Fokus der heutigen Gesellschaft. Daher gibt es nun immer mehr Anlaufstellen im Internet, um diese zu verbessern. Eine dieser Stellen ist „Moodgym“.

Wer aufgrund psychischer Probleme Hilfe in Anspruch nehmen möchte, merkt schnell, wie ausgelastet das Gesundheitswesen an vielen Stellen ist. Die Suche nach einem Therapieplatz erfüllt einen anfänglich noch mit Hoffnung auf eine baldige gesundheitliche Verbesserung. Doch wird man leider rasch enttäuscht, sobald man sich – wie so oft – auf mehrere Monate Wartezeit einstellen muss. Für Menschen mit psychischen Störungen ist dieser Prozess sehr kräftezehrend. Daher gibt es mittlerweile diverse Online-Hilfsangebote, wie „Moodgym“, die Betroffene während dieser Zeit und auch danach ein wenig unterstützen können.

Das Konzept des „Stimmungstrainings“

Das interaktive Trainingsprogramm „Moodgym“ wurde von Forscher*innen der Australian National University (ANU) ins Leben gerufen und erschien erstmalig im Jahr 2001. Mit aktuell mehr als einer Million registrierten Benutzer*innen ist Moodgym eines der bekanntesten Online-Selbstmanagement-Programme der Welt.

Sein Zweck dient hauptsächlich der Vorbeugung und Linderung depressiver Symptome und basiert auf Ansätzen und Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie. Das Programm beinhaltet einen praxisorientierten Aufbau, der zunächst in fünf Elemente aufgeteilt ist:

– Gedanken

– Gefühle

– Alternative Gedanken entwickeln

– Weg mit dem Stress (Entspannungsmethoden)

– Beziehungen

Mit Hilfe zahlreicher Aufgaben und Selbsttests lernt man unter anderem, negative Denkweisen in positive umzuwandeln. Fiktive Personen mit unterschiedlichen Charakteren begleiten die Nutzer*innen durch die Trainingseinheiten. Dabei erfährt man, wie die Personen sich in welchen Situationen verhalten und wie sie diese jeweils einschätzen. Zudem erweisen sich Grafiken und Erklär-Texte als hilfreiche Methoden, um zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Gefühlen und Gedanken darzustellen. Die Übungen bieten oft die Möglichkeit, Ereignisse aus dem eigenen Leben zu schildern, um das Programm ein Stück weit zu personalisieren.