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Dieser 19-Jährige zeigt: Du brauchst keine 1000€-Kamera, um geile Bilder zu machen

Mounir Belmokhtar ist 19, studiert Computerwissenschaften in Oran, einer Küstenstadt in Algerien und ist sich vor allem in einer Sache ganz sicher: „Man sollte im Leben niemals Ausreden finden.“

Als Student fehlen ihm ganz einfach die finanziellen Mittel, um sich eine kostspielige Fotoausrüstung zu leisten. Für Mounir war aber eben genau das keine Entschuldigung dafür, sich nicht voll und ganz seiner Leidenschaft, der Fotografie, hinzugeben. Schon als Kind hat er diese innere Zufriedenheit gespürt, wenn er ein gutes Motiv erwischt hat und es voller Stolz seiner Mutter zeigen konnte. Womit er nun Fotos macht? Ganz einfach: Mit seinem Smartphone. Seine Ergebnisse zeigen uns ganz deutlich, dass es nicht nur das Equipment ist, was uns zu Foto-Meisterwerken führt. Es ist allem voran das Zusammenspiel aus dem eigenen Blick für das Besondere, die Perspektiven, dem Spiel mit Licht und den dadurch erzeugten Stimmungen, welche die Bilder transportieren.

Wir haben dem 19-jährigen ein paar Fragen zu seinen Fotos gestellt.

 

ZEITjUNG: Was hat dich zu deinen Fotos inspiriert? Planst du, ein bestimmtes Foto zu schießen oder drückst du spontan drauf, wenn du ein potentielles Motiv entdeckst?

Mounir: Ich weiß es gar nicht so genau. In meinem Kopf spielt sich die ganze Zeit so etwas ab, wie: „Alles muss etwas Schönes in sich haben.“ Wenn du deine Augen auf diese Art und Weise offen hältst, dann kommt die Inspiration irgendwie von ganz allein. Ich habe außerdem einige Fotos, deren Dunkelheit und düstere Stimmung manchmal meine Persönlichkeit wiederspiegeln. Die meisten meiner Fotos sind ungeplant. Ich mache einfach Fotos, wenn ich mich danach fühle.

 

Was hat dich darauf gebracht, dass es nicht nur auf das Fotoequipment ankommt, um ein gutes und stimmiges Foto zu schießen?

Ich liebe die Fotografie. Allerdings hatte ich bisher nicht die Chance, mir eine Spiegelreflexkamera zu kaufen. Dazu habe ich nicht das nötige Geld. Trotzdem habe ich mir selbst gesagt, dass mich das nicht davon abhält, selbst zu fotografieren. Viele Menschen sehen gute Fotografen und sagen dann: „Hätte ich eine so gute Kamera, dann könnte ich auch solche Fotos machen.“ Aber das stimmt nicht. Umgekehrt ist es so, dass auch wenn ich keine so gute Kamera habe, dann heißt das nicht, dass ich nicht fotografieren kann. Wenn du was wirklich magst, dann findest du einen Weg, es auch zu tun.

 

Wenn es nicht nur das Equipment ist. Was macht dann einen guten Fotografen für dich aus?

Ein guter Fotograf ist für mich derjenige, der seine Emotionen durch seine Fotos transportieren kann. Der, der das Magische im Gewöhnlichen sieht, das Weiße im Schwarzen und das Schöne im Uneleganten.

 

Welches Smartphone verwendest du und denkst du, dass die Qualität einer Smartphone-Kamera eine wichtige Rolle spielt?

Es gibt einige Fotos, die ich mit einem Samsung Galaxy S4 gemacht habe. Außerdem benutze ich ein IPhone 5S. Ja, meiner Meinung nach spielt die Qualität der Kamera eine Rolle, da du manchmal eingeschränkt bist und das ist ein bisschen nervig. Dann kann ich nicht alles umsetzen, was ich im Kopf habe. Nichtsdestotrotz ist die Idee und die Tatsache, wie du die Dinge selbst siehst das, was wirklich zählt.

 

Verwendest du irgendein Programm, um deine Fotos zu bearbeiten? Wenn ja, bearbeitest du sie direkt auf deinem Smartphone oder auf einem Computer?

Ja, tue ich, direkt auf dem Smartphone, aber auch auf dem Computer. Auf meinem Smartphone benutze ich Snapseed und auf meinem Computer Adobe Lightroom CC und Adobe Photoshop CC. Zweiteres allerdings nur selten. Ich benutze aber nie zwei Programme gleichzeitig. Manchmal importiere ich die Fotos auf meinen Computer und manchmal bearbeite ich sie auf meinem Smartphone. Das ist unterschiedlich.

 

Was macht für dich persönlich ein gutes Foto aus?

Hm, das ist einfach. Für mich sind Motive, wie Sonnenuntergänge, Strände und Blumen an sich schon schön, aber solche Motive sind nicht aufregend. Ich meine, wenn so ein Foto wirklich gut ist, dann kann ich es natürlich nicht abstreiten. Ich mag es aber, wenn jemand etwas fotografiert, wo man nicht dran denken würde. Etwas alltägliches, was an sich nicht so interessant ist. Ich mag es, etwas so zu fotografieren, dass es schön es, auch wenn es das in der Realität eigentlich nicht ist.