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Murphys Gesetz: Wenn alles schiefgeht, was schiefgehen kann

Die Aussage „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“ klingt ziemlich pessimistisch. Leider zeigt die Erfahrung immer wieder, dass wir manchmal einfach die falsche Entscheidung treffen.

Die richtige und die falsche Entscheidung

In diesem Kontext wird oft von „Murphys Law“ gesprochen, welches von dem US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy geprägt wurde. Während seiner Beteiligung an einem Experiment mit sogenannten Raketenschlitten im Jahr 1949 auf einer kalifornischen Air Force Basis geschah Folgendes: Es wurden Fahrzeuge mit Raketenantrieb entlang von Schienen mit großer Beschleunigung geschossen, um die Auswirkungen auf den menschlichen Körper bei extremen Geschwindigkeiten zu untersuchen. Zur Erfassung dieser Auswirkungen wurden 16 Sensoren am Körper einer Testperson angebracht. Die Aufgabe, diese Sensoren korrekt zu platzieren, lag in den Händen von Murphys Assistenten. Es gab zwei Möglichkeiten, dies zu tun: die Richtige und die Falsche. Unglücklicherweise entschied sich der Assistent für die Falsche, was zum Scheitern des Experiments führte.

„Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonst unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genauso machen“, erklärte Edward A. Murphy nach dem Experiment – und so war „Murphys Gesetz“ geboren.

Murphys Gedanke wird häufig mit der Marmeladenbrot-Theorie in Verbindung gebracht, wonach das Frühstücksbrot immer auf die Marmeladenseite fällt. Allerdings erklärt Frank Simon, ein Physiker am Max-Planck-Institut in München, dass es sich dabei vielmehr um ein physikalisches Phänomen handelt: „Das Brot fällt etwa immer von derselben Höhe, wenn das passiert, weil unsere Tische immer dieselbe Höhe haben. Das Brot rutscht über den Teller raus und kippt dann zur Seite ab. Und weil es so schräge abkippt, fängt es an sich zu drehen – und es schafft eben genau eine halbe Drehung.“

„Murphy’s Law“ ist nicht wirklich ein bewiesenes Gesetz, sondern eher eine alltägliche Weisheit, die auf unsere eigenen Fehler hinweist. Das Gegenteil zu beweisen, ist allerdings ziemlich schwierig.

Murphys Law in Interstellar

Manche werden „Murphys Law“ durch den Film Interstellar von Christopher Nolan gut kennen (Achtung: Absolute Filmempfehlung!): Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen haben jahrelang vorhergesagt, was nun eingetreten ist: Die Menschheit steht kurz vor einer globalen Nahrungsknappheit, die sie zu vernichten droht. Die letzte Hoffnung liegt in einem geheimen Projekt der US-Regierung. Ihr Plan besteht darin, eine Expedition in ein entferntes Sternensystem zu entsenden, wo man bewohnbare Planeten, Rohstoffe und vor allem Lebensraum vermutet. Der Ingenieur und ehemalige NASA-Pilot Cooper führt die Crew an.

Murphy Cooper, die Tochter des Hauptcharakters, wurde genau nach diesem Gesetz benannt. Im Film wird das Gesetz jedoch etwas anders interpretiert. Dort lautet es: „Alles, was passieren kann, wird auch passieren“ – das heißt, sowohl das Schlechte als auch das Gute. Klingt nach der besseren Interpretation.

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