Studie: Kann man nach dem Sex mit dem Kumpel befreundet bleiben?
Sonntagmorgen, du wachst auf. Dein brummender Schädel verhindert jeden klaren Gedanken, der Biergeschmack in deinem Mund vermischt sich mit den Geschehnissen der letzten Nacht. Du schaust neben dich und erkennst eine vertraute Person: dein Kumpel oder deine Kumpeline. Eine Symbiose aus zu viel Alkohol, Einsamkeit und altbekannter Nähe ist die Schuldige. Shit – was wird jetzt aus der Freundschaft? Kann man nach einer Bettgeschichte jemals wieder auf platonischer Ebene landen?
Diese Fragen stellte sich der amerikanische Sexualforscher Dr. Justin Lehmiller. Er untersucht das Phänomen „friends with benefits“ (FWB) und bezieht sich auf eine Studie aus den Archives of Sexual Behavior. Hier wurden 308 College-Studenten befragt, die in letzter Zeit mindestens einen FWB hatten. Gefragt wurde unter anderem, wie sie sich jetzt der Person gegenüber fühlen und sich ihre Freundschaft seitdem verändert hat. Die Ergebnisse waren unterschiedlich, die meisten der Befragten blieben jedoch auf irgendeine Art befreundet. Nur 18,5% der Studenten sagten aus, nach dem Sex nicht mehr befreundet zu sein. 31,5% blieben Freunde, jedoch nicht mehr so eng wie vorher. 35,4% erhielten die Freundschaft aufrecht, ohne dass sich viel veränderte. 14,6% gaben sogar an, eine engere Verbindung zu haben als vorher.
Dr. Lehmillers Fazit: Es ist tatsächlich möglich, auch nach einer Bettgeschichte weiterhin befreundet zu bleiben. Einige Freundschaften nehmen dabei irreparablen Schaden. Fakt ist aber auch, dass Sex Freundschaften tatsächlich noch enger machen kann. Welches Geheimnis steckt dahinter? Laut Lehmiller lautet das Zauberwort „Kommunikation“. Seine Langezeitstudie zum Thema besagt: Je besser die Kommunikation, desto stärker die Freundschaft nach dem Sex. Um also einer peinlichen Postsex-Stimmung zu entgehen, heißt es: reden, reden, reden. Dann wird eine Verabredung zu „Netflix und chill“ vielleicht wieder so unschuldig wie vorher.
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