Ausbildung Unternehmen gründen Tipps

Nach oder während der Ausbildung gründen: Mit 5 Tipps zum erfolgreichen Unternehmen

Sich von irgendwelchen Chefs sagen lassen, was als nächstes zu tun ist und wie und in welcher Zeit, darauf haben viele einfach keine Lust. Das ist verständlich und ein Angestelltenverhältnis ist auch nicht für jeden etwas. Sicher hast auch Du schon einmal darüber nachgedacht, einfach selbst mit einer coolen Idee ein Unternehmen zu gründen und reich zu werden, indem Du es Marc Zuckerberg oder Bill Gates nachmachst. Die beiden haben auch schon als Studenten ihre Unternehmen facebook und Microsoft gegründet und gehören inzwischen zu den reichsten Menschen der Welt. Natürlich ist Reichtum mit einer Unternehmensgründung gerade in jungen Jahren nicht garantiert. Allerdings hat, wer jung ist, noch wenig zu verlieren und sogar einige Vorteile gegenüber älteren Gründern. Die fünf Tipps in diesem Beitrag sollte sich jeder angehende Gründer dabei dennoch zu Herzen nehmen.

 

Die Vorteile, sich als junger Mensch selbstständig zu machen

 

Bevor Du Dich mit unseren fünf goldenen Tipps zur Unternehmensgründung ans Theoretische machst, sollen Dir folgende Punkte Mut machen, indem sie die Vorteile der Selbstständigkeit gerade für junge Leute aufzeigen:

– Referenzen: Kaum ein anderes Wort bereitet vielen Absolventen nach ihrem Abschluss solche Sorgen. Denn nicht jeder war schon einmal im Ausland oder hat mittels diverser Praktika Berufserfahrung gesammelt. Umso wichtiger sind Referenzen anderer Art, die ein wenig Eigeninitiative und Kreativität zeigen. Wer sich in jungen Jahren an einer Geschäftsidee und einem Gründungsprojekt versucht, hat eine wichtige Referenz für den Lebenslauf. Egal, ob ein Projekt Profit gebracht hat, oder nicht, der Versuch zählt. Das wird auch, falls die Selbstständigkeit dann doch erst einmal warten muss, ein eventueller späterer Arbeitgeber so sehen.

– Kompetenzen: Wer versucht, sich mit einer Geschäftsidee selbstständig zu machen, wird eine Menge Berufserfahrung und diverse berufliche Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen sammeln. Gründer übernehmen immer mehr Verantwortung als einfache Angestellte und lernen dadurch viel für die berufliche Zukunft.

– Kein Erfolgsdruck: Als junger Mensch kannst Du Dich einfach austoben und nach Belieben mit einer Idee herumprobieren, solange Du noch in einer Ausbildung bist und diese auf die Reihe bekommst, hast Du keinen Erfolgsdruck. Du kannst etwa an einem Produkt herumentwickeln, es verändern oder die Idee verwerfen und Projekte neu beginnen. Weiterhin hast Du vermutlich noch keine Familie, die Du versorgen musst und bist durch Deine Eltern mehr oder weniger finanziell abgesichert. Springt also nichts bei Deiner Idee heraus, ist das nicht weiter tragisch, sondern eher sogar lehrreich.

 

Unsere fünf goldenen Tipps

 

Tipp 1 | Die Geschäftsidee in Ruhe entwickeln

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, in die Selbstständigkeit zu starten und die Neugründung mit einer eigenen Geschäftsidee ist nur eine davon. Alternativ kann beispielsweise auch ein Unternehmen übernommen werden (dazu müssen natürlich spezielle Kontakte, bzw. Unternehmer in der Familie vorhanden sein) oder eine bestehende Idee gegen eine gewisse Gebühr gekauft werden (Franchising). Am besten ist es aber natürlich mit einer vollkommen eigenen und neuen Geschäftsidee auf den Markt zu gehen.

Wichtig ist bei dieser Geschäftsidee, dass sie innovativ ist. Das heißt, dass sie einen Neuigkeitswert hat. Das Produkt oder die Dienstleistung, die Dein Unternehmen anbieten wird, muss also etwas haben, was es so noch nicht gibt und wonach eine Nachfrage bei Konsumenten bestehen könnte. Eine gute Geschäftsidee kommt meist nicht über Nacht wie ein Geistesblitz; sie muss wohlüberlegt sein und erst einmal in Gedanken reifen. Du kannst Dir, falls Du dich schwertust, auch von einem professionellen Gründungsberater Hilfe holen. Dieser hat oftmals ein gutes Gespür dafür, welche Geschäftsidee bei der aktuellen Marktlage funktionieren könnte. Die EU fördert diese Beratung sogar.

Sobald Du von einer Idee überzeugt bist, solltest Du eine Marktanalyse starten und schauen, ob es bereits Konkurrenz gibt, die Geld mit einer ähnlichen Idee verdient. Denn Alleinstellungsmerkmale, und sei es nur der Preis, der einen von anderen Unternehmen abhebt, sind auf dem Markt überlebensnotwendig.

 

Tipp 2 | Den Businessplan sorgfältig ausarbeiten

Bei jedem erfolgreichen Unternehmen fängt alles mit einem ersten Entwurf an. Dieser Entwurf nennt sich Businessplan. Wie beim Hausbau ist er das Fundament für alles, was später daraufgesetzt, ausgebaut und weiterentwickelt wird. Sobald Deine Idee also feststeht und Du überzeugt davon bist, solltest Du sie in einem solchen Businessplan ausarbeiten.

Der Businessplan beinhaltet eine Reihe verschiedenster Dinge. Er sollte sauber formuliert und schlüssig sein, die Idee sollte in klaren Sätzen ausformuliert, das Konzept kurz, aber schlüssig ausgeführt werden. Es gibt drei Varianten, einen Businessplan zu entwickeln:

1.) Du kannst den Businessplan ohne irgendeine vorgegebene Struktur frei raus entwickeln. Der Vorteil ist, dass Du dabei viel recherchieren musst und Dich selbst mit den wichtigsten Punkten auseinandersetzt. Das Internet kann Dir dabei helfen.

2.) Alternativ kannst Du Dir auch eine Vorlage oder ein Muster herunterladen oder kaufen und damit arbeiten. Auch hier muss selbst einiges getan werden, allerdings sind diverse wichtige Fragen und Ähnliches bei solchen Mustern oft schon aufgelistet und müssen nur noch bearbeitet werden.

3.) Auch ein persönlicher Gründercoach kann bei der Erstellung des Businessplans helfen. Gerade bei kleineren Betrieben und jungen Unternehmen mit wenig Erfahrung kann ein Experte für Existenzgrüngen hilfreich sein. Oft haben sie wichtige Kontakte etwa zu Fördermittelgebern und lassen ihr Wissen in den Businessplan mit einfließen. Der Nachteil: Auch dieser Coach kostet natürlich ein wenig Geld.

Ob mit oder ohne externe Hilfe bei der Businessplanerstellung: Wichtig ist, dass der Businessplan sich damit auseinandersetzt, wie und warum die Idee auf dem Markt Erfolg haben könnte. Hierzu gehören letztlich auch die Fragen, ob die zukünftig möglichen Einnahmen die Kosten decken, ob es Konkurrenzprodukte gibt, welchen Mehrwert die eigene Idee hat und wie sie sich von der Konkurrenz abhebt. Auch die Festlegung der Zielgruppe, Betriebsabläufe, Vertriebsstrukturen und diverse Finanzkonzepte sollten im Businessplan eine Rolle spielen.

 

Tipp 3 | Die Finanzierung sichern

Ein gut ausgearbeiteter und konkreter Businessplan sichert einen über die Tragfähigkeit des Konzepts und der Idee ab. Kommst Du in ihm zu einem positiven und vielversprechenden Fazit, hast Du Dir eine Grundlage geschaffen, auf der Du Kreditverhandlungen durchführen kannst. Denn kaum ein junges Unternehmen hat genügend Eigenkapital zur Verfügung, um ganz alleine in die Selbstständigkeit zu starten.

In der Regel werden Darlehen von Banken nur dann an Existenzgründer vergeben, wenn diese mit einem wirklich plausiblen und aussagekräftigen Unternehmenskonzept überzeugen. Als Gründer solltest Du daher auch schon bei der Suche nach einem Kreditgeber die Konditionen verschiedener Anbieter als Vergleichskriterium heranziehen.

Es gibt unterschiedliche Arten der finanziellen Unterstützung und wer nicht sofort einen Kredit bekommt, sollte nicht den Mut verlieren. Fällt die Bonitätsprüfung bei einer Bank negativ aus, beispielsweise, weil Du noch zu jung bist und man Dich nicht als kreditwürdig einstuft, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. So kommt vielleicht eine Bürgschaft für Dich infrage: Dabei unterstützt Dich eine Dir bekannte Vertrauensperson mit ihrer eigenen Bonität, was einige Vor- und Nachteile mit sich bringt. Sie verbürgt sich für Dich (daher der Name Bürgschaft), indem sie dem Gläubiger gegenüber garantiert, dass der Kredit und die damit einhergehenden Verpflichtungen erfüllt werden. Im Falle einer Nichteinhaltung der Vereinbarung bedeutet das, dass dieser Bürge an Deine Stelle tritt und für den Kredit haftet.

Natürlich gibt es darüber hinaus zahlreiche weitere Arten der Finanzierung, wie etwa mittels Förderprogrammen diverser Institutionen oder vielleicht sogar mittels Kapital aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis, der von der Unternehmensidee überzeugt ist. Wichtig ist auch hier, dass Du Dich in Ruhe informierst und Dich mit einer realistischen Budgetvorstellung an den passenden „Anbieter“ wendest.

 

Tipp 4 | Die behördlichen Angelegenheiten klären

Leider gehören zu jeder Unternehmensgründung auch immer behördliche Angelegenheiten, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Nur so ist garantiert, dass Du nicht etwa nach einiger Zeit eine böse Überraschung erlebst und die Idee sich in Luft auflöst.

Zunächst sind die Kosten für die Versicherungen nicht zu vergessen: Denn je nach Geschäftsart gibt es unterschiedliche Versicherungen, die unbedingt abzuschließen sind. Dies können Haftpflichtpolicen oder Versicherungen für zum Beispiel das Inventar und für Schaufenster sein. Als Selbstständiger musst Du diese Versicherungen leider vollkommen selbst tragen, bei Angestellten dagegen übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte der Sozialversicherungen. Wichtig sind auf jeden Fall eine private Krankenversicherung sowie eine Berufsunfähigkeitspolice und eine Krankentagegeldversicherung, die vor Verdienstausfällen schützt.

Weiterhin musst Du als Gründer all Deine Rechte und Verpflichtungen kennen. Verlangt Dein Unternehmen eine Zulassung oder eine Qualitätsprüfung, solltest Du mehrmals überprüfen, ob auch alle Unterlagen abgegeben wurden und korrekt und aktuell ausgefüllt sind. Investoren sind alle notwendigen Verpflichtungen genau zu erläutern.

 

Tipp 5 | Sich geschickt vermarkten

Letztlich gilt es, sich bereits im Vorfeld Gedanken dazu zu machen, wie man sich als junges und neues Unternehmen am geschicktesten vermarkten kann. Eine durchdachte Marketingstrategie ist hier das A und O. Sie steigert den Bekanntheitsgrad Deines Unternehmens und verschafft Dir bestenfalls Deine ersten Kunden.
Heutzutage ist es wichtig, dass Dein Unternehmen auf so vielen Informationskanälen, wie nur möglich kommuniziert. Selbst mit einem geringen Budget lassen sich positive Resultate über Blogs, soziale Medien und Suchmaschinenoptimierung erzielen. Nur wer im großen Umfang eine Zielgruppe erreichen will, sollte mehr Budget in die Hand nehmen und auf klassische Informationskanäle, wie Zeitungen, Plakate oder gar Werbespots setzen.

Teile der Vermarktung sind außerdem Dinge, die auch richtig Spaß machen können, wie die Ausarbeitung eines Corporate Designs etwa, also einer Firmenfarbe, eines Logos, einer Schriftart usw., die dafür sorgen, dass Mitarbeiter und Kunden Dich und Dein Unternehmen sofort identifizieren können.