Verzicht auf News – Wenn die Informationsflut auf die Psyche schlägt

Wer schon einmal an den Verzicht auf News gedacht hat, dem kann man wohl keinen Vorwurf machen: Es herrscht Krieg, die Coronakrise wütet und der Klimawandel schreitet unerbittlich voran. In den Nachrichten gibt es gerade nicht viel Gutes zu berichten, dafür umso mehr Negatives. Ein übermäßiger Konsum von Nachrichten kann daher schon einmal auf die Psyche schlagen. Doch wie kann man das feststellen? Und ist es okay, auf die News für eine Weile zu verzichten?

Instagram und Co. machen es möglich, rundum informiert zu sein. Häppchenweise beliefern Nachrichtenprofile wie die der Tagesschau die Nutzer und geben einen kurzen Einblick, was auf der Welt gerade passiert. Leider bleibt es meist bei Häppchen und catchy Überschriften. Hat man noch vor nicht allzu langer Zeit morgens die Zeitung gelesen oder um 18 Uhr die Nachrichtensendung angesehen, ist man heute mindestens zehnmal am Tag auf Instagram unterwegs und wird von den Ereignissen des Tages förmlich erschlagen. Leider berichten die Nachrichten meist nichts Gutes und so hinterlässt das ständige Scrollen durch den Feed ein unangenehmes Hintergrundrauschen, das über den Tag, über Wochen und Monate hinweg anhält und unser Lebensgefühl beeinflussen kann.

Die Folge..

Dadurch passieren zwei Dinge. Zum einen schleicht sich nach der Informationsflut eine gewisse Ohnmacht ein. Man hat das Gefühl, all den Schrecken der Welt allein gegenüberzustehen und diesen macht- und ratlos ausgesetzt zu sein. Anstatt motiviert zu werden und ins Tun zu kommen, schlägt der gute Wille ins Gegenteil um. Man ist wie gelähmt und macht nichts. Zu viele Baustellen, zu wenig Hoffnung. Im schlimmsten Fall plagen einen Ängste und Panikattacken.

Und zum anderen härtet man ab – ob aus Selbstschutz oder weil es einfach zu viele Dinge sind, die gleichzeitig passieren. Unbewusst relativiert man die alltäglichen Hiobsbotschaften. Man liest nur noch die Schlagzeilen und überspringt das Kleingedruckte.

Anstatt sich also einmal am Tag oder einmal in der Woche bewusst Zeit dafür zu nehmen, werden wir jedes Mal damit konfrontiert, sobald wir die Instagram-App öffnen. Wir haben ein mulmiges Gefühl und stumpfen zugleich ab. Doch spätestens wenn man nachts mit klopfendem Herzen wachliegt, einem bang zumute ist und man sich ohnmächtig und mutlos fühlt, ist es an der Zeit, die eigenen Routinen zu hinterfragen. Und dazu gehört auch die tagtägliche Social-Media-Nutzung sowie der Konsum von Nachrichten.

Hintergrundrauschen und Lebensgefühl

Da es sich um eine Art Hintergrundrauschen handelt, ist es nicht allzu leicht, herauszufinden, warum man sich gerade so fühlt, wie man sich fühlt. Ein Anzeichen hierfür kann sein, dass man schon beim Konsum der Medieninhalte feststellt, dass sie einem gerade nicht guttun, dass man sich zu sehr in die Thematik hineinsteigert und dass einem die Schockschlagzeilen zu sehr zusetzen.