Pay what you want: Die Zukunft des Zahlens

Einkaufen, ein Konzert besuchen oder einen Kaffee trinken und dafür nur so viel zahlen, wie man mag: „Pay what you want“ macht das möglich. Was erst einmal nach einer Wunschvorstellung klingt, funktioniert an vielen Orten in Deutschland bereits richtig gut. Wir haben für euch einige Beispiele gesammelt.

Das Pay what you want-Prinzip, oft auch PWYW abgekürzt, gehört zu den wenigsten Bezahlweisen, bei denen der*die Käufer*in aktiv Einfluss auf den Preis nehmen kann. Ihm*ihr ist es dabei freigestellt, wie viel er*sie für ein Produkt bezahlen möchte – und wie viel es ihm*ihr dementsprechend wert ist. Bekannt ist dieser Mechanismus bereits in Bezug auf Trinkgeld oder Spenden. Mittlerweile finden sich aber auch viele Museen, Cafés oder Theater, die das PWYW-Geschäftsmodell nutzen.

Die PWYW-Vorreiter

Den Anfang in der Pay what you want-Bewegung machte 2007 die britische Rockband Radiohead, die ihre Fans zwei Monate lang frei darüber entscheiden ließ, wie viel sie für das neu erschienene Album „In Rainbows“ zahlen wollten. 2012 setzte auch der Allwetterzoo Münster als eines der ersten Ausflugsziele Deutschlands für einige Wochen auf das Prinzip und war damit durchaus erfolgreich: Obwohl die Besucher*innen dort anstatt der regulären 14 Euro im Durchschnitt nur knapp 5 Euro für ihre Tickets zahlten, ließ sich über den Zeitraum der Aktion eine Vielzahl von Menschen zu einem Zoobesuch verleiten. Daraufhin stiegen die Einnahmen aus Parkplätzen und Café-Verkäufen an und führten letztendlich zu einem zweieinhalbmal so hohem Umsatz wie im Vorjahr.

Pay What you want im Theater und auf Konzerten

Noch gibt es in Deutschland nur wenige Theatergruppen, die vollständig auf den Pay what you want-Ansatz vertrauen. Viele haben allerdings bestimmte Vorstellungen oder Tage ausgewählt, an denen die Zuschauer den Preis für ihre Tickets selbst bestimmen können: So zum Beispiel das Landestheater Tübingen oder das Schmidtchen auf der Hamburger Reeperbahn. Der Würzburger Musiker Hannes Wittmer geht meist sogar noch einen Schritt weiter und verlangt sowohl für seine neuen Alben als auch für den Eintritt zu seinen Konzerten kein Geld mehr. Die Corona-Pandemie hat dem 34-Jährigen allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht – vorerst sind die Pay what you want-Konzerte ausgesetzt.

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