Pedro Pascal: Darum ist sein „Daddy“-Image sexistisch

Darum ist das „Daddy“-Phänomen umgedrehter Sexismus

Neben Memes machen auch zahlreiche Interviews mit dem Hollywood-Star die Runde. Und genau die haben einen bitteren Beigeschmack. Auch wenn Pedro Pascal schauspielerisch talentiert ist, so wird er in den meisten Interviews doch immer auf sein „Daddy“-Image reduziert. Befeuert hat Pedro Pascal das Phänomen mit einer Aussage, die er im letzten Jahr in einem Interview mit der Vanity Fair tätigte. In diesem meinte er witzelnd: „Daddy ist ein Geisteszustand“.

Ein ironischer Witz, der ihm zum Verhängnis wurde. Denn seitdem wird Pedro Pascal weniger als Mensch, sondern vielmehr als Objekt der Begierde inszeniert. Parasoziale Beziehungen zwischen Fans und Prominenten sind nichts Neues, und es kann schwierig sein, die Grenze zwischen Bewunderung und Fetischisierung zu ziehen. Doch wenn selbst Medien und teilweise Journalist*innen in Interviews diese parasoziale Dynamik befeuern, wird so die Sexualisierung des Schauspielers legitimiert. 

Kürzlich wurde Pedro Pascal in einem Interview auf dem roten Teppich für die aktuelle Staffel von The Mandalorian von einer Journalistin darum gebeten, Tweets über sich selbst vor der Kamera vorzulesen – dabei handelte es sich um Sexfantasien über seine Person. Pascal hielt inne, um über die Frage nachzudenken, und lehnte dann höflich ab, indem er „Nein“ sagte.

Sicherlich macht es Spaß, angehimmelt zu werden und hin und wieder über das „Daddy”-Image zu witzeln. Doch vielleicht hat Pedro Pascal langsam auch einfach genug von diesem aufgezwungenen „Daddy”-Image. Was am Anfang noch lustig war, ist inzwischen weit über das Ziel hinausgeschossen. 

In den vergangenen Wochen wurde die „Daddyfizierung“ des Schauspielers auf Social-Media-Plattformen heftig diskutiert. So twitterte ein User: „Wenn du in Pedro Pascal verknallt bist, bist du nicht verknallt, sondern hast Vaterkomplexe.“

Pedro Pascal auf eine Rolle in einem sexualisierten Kontext zu reduzieren, ist nichts anderes als umgekehrter Sexismus. Wir können nicht bei der Objektifizierung von Frauen den moralischen Zeigefinger heben, über die Objektifizierung von Männern dann jedoch schmunzelnd hinwegsehen. Es ist okay, einen Celebrity Crash zu haben. Aber es ist nicht okay, diese Person auf eine Eigenschaft zu reduzieren – Pedro Pascal hat viel mehr auf dem Kasten.

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