Mädchen-im-Bett

7 Vorurteile zur rezeptfreien „Pille danach“

7. „Du Schlampe kannst nicht mal anständig verhüten.“

 

Die „Pille danach“ wirkt umso sicherer, je schneller man sie einnimmt. Eine schnelle Einnahme ist jetzt deutlich erleichtert. Aber nicht nur das bringt die Rezeptfreiheit mit sich. Sie nimmt auch die Scham, von uns die wir selbst eingeredet haben und die wir uns einreden haben lassen. Sie erleichtert uns um den Besuch beim Arzt, um dieses furchtbar lange Sitzen im Wartezimmer, in dem uns junge Mütter ihre Babybäuche um die Ohren hauen und wir nur daran denken können, dass die Sicherheit, das die Pille wirkt, mit jeder Stunde, die wir warten, abnimmt.

Dieser Arztbesuch war ein ewiger Prozess, der uns leise eingeflüstert hat: „Du Schlampe kannst nicht mal anständig verhüten. Jetzt geh diesen walk of shame und büße. Mach die Beine auf und lass den Onkel Doktor mal reingucken, dich dann abschätzig mustern und verurteilen“ und uns hat glauben lassen, wir wären nicht selbst Herr über unsere Eizellen. Dass das, was da passiert ist, etwas Schlimmes ist, etwas, das nur uns passiert, etwas Unnormales, obwohl wir eigentlich wussten, dass das Quatsch ist.

Unfälle passieren. Daran ist rein gar nichts schlimm. Man muss sich nicht schlecht fühlen. Vor allem nicht dafür, ein Sexleben zu haben. Die Rezeptfreiheit ist ein Schritt in Richtung gesellschaftlicher Akzeptanz. Ein einfacher Weg zur Apotheke sorgt dafür, dass die „Pille danach“ einzunehmen das wird, was es ist: etwas ganz Normales. Ja, sie kommt näher und näher. Die lang ersehnte Selbstbestimmung.