Fake-Wahlplakat mit Kopftuchträgerin: SPD erstattet Anzeige
Die SPD Erlangen hat im Zuge der Landtagswahl in Bayern zur Zeit mit einer Fake-News-Kampagne, die vermutlich von Rechten initiiert wurde, zu kämpfen. Dabei wurde ein Wahlplakat mit einem muslimischen SPD-Mitglied gefälscht und anschließend in den sozialen Medien und auch auf rechten Onlineportalen verbreitet. Dadurch sollten primär Muslime und Kopftuchträgerinnen diskriminiert werden. Jetzt hat die SPD Anzeige erstattet.
Das gefälschte Plakat
Momentan wird die SPD Erlangen im Rahmen der bayerischen Landtagswahl mit einer Fake News Kampagne konfrontiert. In sozialen Medien und auf rechten Onlineportalen wurde demnach ein gefälschtes Plakat verbreitet, das das muslimische Vorstandsmitglied Grit Nickel mit Kopftuch zeigt. Zwar ist diese Darstellung real, da diese bereits für den Kommunalwahlkampf, für den Nickel 2014 kandidierte, Anwendung fand. Allerdings ist die Behauptung, dass Nickel sich für die Landtagswahlen 2018 aufstellen lässt, eine Falschinformation.
Rechte versuchen auch bei der #LtwBY18 mit #Fakenews Stimmungen zu erzeugen. In diesem Fall geg die #SPD & Kopftuchträgerinnen mit einem gefälschten Plakat. Der Verband hat heute Anzeige erstattet, sagte mir Erlangens SPD-Chef Dieter Rosner. Mehr bald @HuffPostDE @BayernSPD pic.twitter.com/Dr7BRremFt
— Jürgen Klöckner (@herrkloeckner) 10. September 2018
Die SPD erstattet Anzeige
Diese Lüge will die SPD natürlich nicht im Internet kursieren lassen und leitet infolgedessen jetzt rechtliche Schritte ein. „Diese plumpe Fälschung wollen wir einfach nicht so stehen lassen„, sagt Dieter Rosner, Vorsitzender der SPD Erlangen im Gespräch mit Huffington Post, woraufhin sein Kommunalverband Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung und Diskriminierung erstattet. Schließlich würde der Post nicht nur Stimmung gegen Muslime machen, sondern auch Kopftuchträgerinnen diskriminieren, so Rosner weiter. Außerdem zeige die Fälschung die „Unsicherheit der Rechten über Deutsche, die sich öffentlich mit Kopftuch zeigen.“
Rechtspopulistische Zwecke
Am Tag zuvor wurde das Plakat von mehreren Menschen in den sozialen Netzwerken geteilt, beispielsweise auch von dem wegen Volksverhetzung verurteilten Autor Akif Pirincci, der seinen Post noch mit der Beschreibung „Mia san Mia“ sowie dem Hashtag #Umvolkung versah.
Kurz darauf löschte er seinen Beitrag. Nichtsdestotrotz machte die Fake-News-Kampagne ihre Runden und wurde schließlich auch vom Verschwörungsnachrichtenportal „MMNews“ aufgefasst und für rechts-populistische Zwecke missbraucht. Bereits zur Bundestagswahl hatten Rechte unterschiedliche Falschmeldungen gestreut, die besonders von den Anhängern der AfD als wahr eingestuft und geglaubt wurden.
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Titelbild: Screenshot Twitter