Regeländerung: Boxerinnen dürfen international Sport-Hijabs tragen

Boxerinnen dürfen offiziell mit Koftuch bei internationalen Wettkämpfen antreten. Das hat die Internationale Boxing Association AIBA, der Weltverband des Olympischen Boxsports, beschlossen.

„Die Boxerinnen dürfen von jetzt an Sport-Hijabs tragen, wenn sie das aus religiösen Gründen möchten. Außerdem dürfen sie auch Ganzkörperanzüge in ihren Landesfarben tragen.“ So heißt es in der Mitteilung von AIBA, die im Rahmen eines Vorstandstreffens in Istanbul herausgegeben wurde.

 

Ein Vorbild geht nicht k.o.

 

Für diese Änderung der Bestimmungen haben viele Boxerinnen gekämpft. Besonders Zeina Nassar hat sich dafür stark bei den Box-Verbänden eingesetzt: Sie ist Muslima, ihre Eltern stammen aus dem Libanon. Auf ihr Kopftuch möchte sie wegen ihres Glaubens nicht verzichten, aber es soll sie nicht vom Sport abhalten. Schon mit 13 Jahren begann sie zu boxen und fiel schon damals auf: Eine weibliche Boxerin im Ring, dazu noch mit Kopftuch und langem Shirt unter dem Trikot. Heute studiert die 20-Jährige Soziologie und Erziehungswissenschaften, ist fünffache Berliner und seit letztem Jahr auch Deutsche Meisterin. Sie kämpft in der Gewichtsklasse bis 57 Kilo, Federgewicht.

 

 

Für ihren Kampf um das Kopftuch erhält sie auch auf Social Media viel Zuspruch. Sie wird als Pionierin gefeiert, denn auch beim Deutschen Boxsport-Verband DBV bewirkte sie eine Änderung: Der beschloss schon vor Jahren, dass für Boxerinnen „aus Glaubensgründen auch ein Trikot mit langen Armen und eine lange Beinbekleidung unter den Shorts“ erlaubt ist. Außerdem dürfen sie auch unter ihrem Kopfschutz ein Kopftuch tragen, sofern es aus religiösen Gründen geschieht und die Sicht nicht beeinträchtigt.

Zeina freut sich, dass sie endlich international mit dem Kopftuch antreten darf. Ihr großes Ziel ist die Teilnahme an dem Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

 

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Bildquelle: Zeina Nassar auf Instagram