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Nach Satirevideo: Schlecky Silberstein darf sich über AfD-Besuch vor seiner Haustür freuen

Stell dir vor du sitzt gerade gemütlich daheim und guckst dir ein paar Videos auf YouTube an, da steht auf einmal die AfD vor deiner Haustür und will dich umbringen. Was vielleicht arg nach einem überdrehten Beitrag der heute-show klingt, hat sich für den Satiriker Schlecky Silberstein leider Gottes bewahrheitet. Aber alles auf Anfang:

Der Satiriker, der im wahren Leben Christian Brandes heißt, ist Blogger. In Zusammenarbeit mit dem SWR befasste er sich für die Sendung „Bohemian Browser Ballett“ mit dem Todesfall in Chemnitz, und den darauffolgenden rechten Aufmärschen. Das Video parodisiert aber nicht nur die Vorfälle in Chemnitz, sondern auch den über Nacht berühmt gewordenen Internetstar, den „Hutbürger“, die Überforderung der Polizei und eine Kommerzialisierung des #wirsindmehr-Konzerts. In dem Video ist auch ein nachgestellter AfD-Stand zu sehen, der Werbeflyer verteilt. Die Dreharbeiten dazu begannen letzte Woche, und das fasste die AfD mit ihrem Opferkomplex mal wieder völlig falsch auf und vermutete dahinter eine Hetze gegen ihre Partei.

 

Extrablatt, Fake News!

 

Ein paar ganz aufmerksame AfD-Maulwürfe waren wohl wieder auf den Straßen Berlins unterwegs und witterten hinter den Dreharbeiten eine Verschwörung und Diskreditierung der Partei: Sie vermuteten, dass ein Fake-Video gedreht wurde, um der AfD zu schaden. Dass das aber offizielle Drehaufnahmen waren, und der SWR sich sogar die Genehmigung der Anwohner in Berlin-Lichtenberg geholt hatte, ging wohl komplett an den blau-braunen Köpfen vorbei. In alter Mimimi-Manier befürchteten sie, dass eine rechte Demonstration nachgestellt werde, um sie als echtes Geschehnis zu veröffentlichen. Jetzt, wo das Video online ist, stellt sich heraus: es ist eine Satire – und die AfD für sage und schreibe 5 Sekunden zu sehen. Um einen Sündenbock in der Situation zu finden, riefen die Leute dazu auf, die Adresse von Christian Brandes herauszufinden, und schwupps – stand die AfD vor seiner Haustür. Spätestens beim jüdisch klingenden Namen von Brandes‘ Partner riss die letzte Gehirnzelle der AfD-Anhänger und sie riefen zu Mord und Totschlag auf. Nope, nicht 1933, heute 2018. Brandes äußerte sich in einem langen Post über die Ereignisse und warnte davor, dem Druck der AfD nachzugeben. Doch wir wissen ziemlich genau, wen diese Message nicht erreichen wird.

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Bildquelle:  YouTube-Screenshot