Frau liegt mit Smartphone im Bett

„Nur noch paar Minuten…“ – Die Qual vorm Schlafengehen

Wer kennt das nicht: Du liegst schon gemütlich im Bett, kuschelst dich in die Bettdecke oder machst es dir auf dem Sofa bequem und du weißt ganz genau, dass du jetzt schlafen gehen solltest. Davor noch kurz durch Reddit, Twitter und Co. browsen und dann… huch, schon zwei Stunden rum! 

Dieses Phänomen nennt man „Bedtime-Prokrastination“. Einfach gesagt bedeutet es so viel wie: „Ich weiß, ich sollte jetzt schlafen gehen, aber…“

Das kleine bisschen „Ich-Zeit“ 

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde das Konzept um den „Rache“-Faktor ergänzt, also „Revenge-Bedtime-Prokrastination“. Der Gedanke dabei: Das Wachbleiben ist quasi ein „Akt des Widerstands“ gegen äußere Lebenseinflüsse. Wenn du den lieben langen Tag nur mit Arbeit, Haushalt und anderen diversen Verpflichtungen verbringst, dann wird die Zeit vor dem Zu-Bett-Gehen eben genutzt, um wenigstens ein kleines bisschen freie Zeit für dich selbst herauszuholen – obwohl du ganz genau weißt, dass du dann am nächsten Tag unausgeschlafen bist und der Alltag zur Tortur werden wird. 

Anfällig dafür sind oft Menschen, die sich entweder leicht ablenken lassen, sich im Allgemeinen nicht gut selbst regulieren können oder impulsiv sind. Die Zeit vor dem Schlafengehen kann für einige außerdem die einzige Gelegenheit sein, um tagsüber unterdrückte Gefühle wie Stress, Frustration, Wut oder dergleichen zu verarbeiten.