Nicht nur nervig, sondern schädlich: Warum Schlafmangel so ungesund ist

Wer kennt es nicht: Die halbe Nacht wälzt man sich nur hin und her, es dauert Stunden bis man endlich einschlafen kann und dann wacht man auch noch mehrmals auf. Am nächsten Tag sind wir erschöpft, können uns schlechter konzentrieren und sehnen uns nach einem guten Schlaf. Wenn man bereits die Auswirkungen einer einzigen schlaflosen Nacht spürt, wie ungesund ist dann chronischer Schlafmangel?

Was „zu wenig“ oder eben „genug“ Schlaf wirklich bedeutet, ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich. Generell gilt für Erwachsene aber die Empfehlung, jede Nacht sieben bis neun Stunden zu schlafen. Laut einer Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2013) erreichen nicht alle diese Dauer. Innerhalb der vierwöchigen Untersuchung schliefen mehr als 12 Prozent effektiv weniger als fünf Stunden pro Nacht.

Wieso ist Schlaf so wichtig?

Schlaf ist besonders wichtig für unser Gehirn. Es werden Wachstumshormone für die Regeneration und das Wachstum von Knochen und Muskeln ausgeschüttet. Zusätzlich wird die Immunabwehr gestärkt. Außerdem verarbeiten wir während wir schlafen Dinge, die am Tag passiert sind. Das kann allerdings nur stattfinden, wenn keine äußeren Einflüsse auf das Gehirn einwirken. Hier ist also der Tiefschlaf entscheidend, denn zu diesem Zeitpunkt wird Gelerntes und Erlebtes sortiert und abgespeichert. Ist diese Phase zu kurz, kann womöglich nicht alles gespeichert werden. Zusätzlich kommt es während wir schlafen zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Leptin, welches das Hungergefühl hemmt. Weil das Gehirn auch in der Nacht Energie verbraucht, baut der Körper dadurch Kalorien ab (Funfact: Morgens ist das Körpergewicht deswegen in der Regel etwas niedriger). Auch der Zuckerspeicher in der Leber wird beim Schlafen entleert. Da der Schlafmangel die Fettverbrennung reduziert, kann das auf Dauer auch zu Gewichtzunahme führen.

Wieso ist Schlafmangel also so ungesund?

Schon bei nur einer schlaflosen Nacht spürt man die Auswirkungen am nächsten Tag. Wenn man nur ein paar Stunden zu wenig geschlafen hat, kann das zu Sekundenschlaf führen. Das bedeutet, dass man ganz kurz unkontrolliert „einschläft“. Besonders gefährlich ist das beim Autofahren oder bei der Bedienung schwerer Maschinen. Tatsächlich wirkt Schlafmangel ähnlich wie Alkohol, was ebenfalls besonders die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt. Hier leidet unter anderem die Reaktionsfähigkeit. Zusätzlich ist man schneller reizbar und man kann sich nur schlecht konzentrieren.