Männer inmitten von toten Fischen

Seaspiracy: Von Morden und Sklaverei in der Fischerindustrie

2,7 Milliarden Fische werden pro Jahr getötet. Experten gehen davon aus, dass unsere Ozeane bereits im Jahr 2048 leer sein könnten. Haie töten zehn Menschen pro Jahr, während der Mensch 11.000 – 30.000 Haie pro Stunde tötet. Die neue Netflix-Dokumentation von Filmemacher Ali Tabrizi schockt mit Fakten, erschreckenden Bildern und bislang unbekannten Enthüllungen aus dem globalen Fischfang. 

Dabei fängt alles so idyllisch an. Tabrizi, der an der südöstlichen Küste Englands aufgewachsen ist, träumte schon lange davon, Meeresbiologe zu werden. Die Idole seiner Kindheit waren Tierfilmer David Attenborough, Ozeanologin Sylvia Earle und Co. „Ihre Filme eröffneten mir eine ganz neue Welt voller Schönheit, Farbe und Leben“, erzählt Tabrizi, während die Bilder von bunten Korallenriffen und gigantischen Walen über den Bildschirm flackern. Diese kindliche Romantik wird Jahre später zerstört, als immer mehr tote Fische mit Mägen voll Plastik an Strände in aller Welt angespült werden. Tabrizi behauptet, dass die Anzahl der Plastikpartikel in den Ozeanen die Anzahl von Sternen in der Milchstraße um das Fünffache übersteigen würde. Die logische Konsequenz? Der junge Engländer spendet Geld an die gängigen Umweltschutzorganisationen und legt selbst Hand an der lokalen Küste an. Wo er kann, verhindert er die Nutzung von Einwegplastikprodukten, fühlt sich aber bald ohnmächtig im Angesicht des schieren Ausmaßes der Zerstörung. Durch einen Zufall erfährt Tabrizi über die Nachrichten, dass Japan den kommerziellen Walfang wieder aufnehmen will. Kurzerhand reist er nach Taiji, eine Küstenstadt nahe des Pazifischen Ozeans im südöstlichen Teil Japans, um sich von den Zuständen selbst zu überzeugen. 

Ali Tabrizi in Seaspiracy; Bildquelle: Lucy Tabrizi, Netflix