Frauen werden für ihre Sexualität oft verurteilt

Sexy vs. sexualisiert: Warum der Unterschied riesig ist

„Sexual“ zu sein bedeutet Empowerment

Auf Instagram habe ich neulich erst einen Post gesehen, der das Thema auf den Punkt gebracht hat. Ihr findet ihn bei @farida.d.author. Sie beschreibt den Unterschied zwischen „being sexual“ und „being Sexualized“. Being sexual ist „a person’s own self-expression of their sexuality“. Das sei Empowerment. Being sexualized beschreibt sie hingegen folgendermaßen: „No matter how a person is expressing themselves – they are viewed as sexual.“ Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung. Denn Frauen würden oft dafür verurteilt werden, „sexual“ zu sein. Wenn sie mehrere One-Night-Stands hatten, gelten sie schnell als billig. Bei Männern ist das normal. Farida D. beschreibt es so: „We start to learn, early on, that we will get slut-shamed for being sexual, and that the only acceptable way for us to be sexual is when we are sexualized by men.“

Ich wünsche mir, dass das aufhört. Ich wünsche mir, dass wir die Dinge tragen können, nach denen uns ist. Ohne, dass wir verurteilt und sexualisiert werden. Dass wir auch in einem kurzen Rock ernst genommen werden, ohne dass unserem Gegenüber der Geifer aus dem Mund fließt. Dass wir ernst genommen werden für das, was wir sind. Ganz unabhängig davon, was wir tragen. Ich wünsche mir eine Welt, in der weibliche Lust offen thematisiert werden kann. Eine, in der wir uns selbst aussuchen können, wann wir sexy sein wollen.

Oben ohne im Freibad

In so einer Welt könnten wir sicherlich auch oben ohne im Freibad liegen. Denn eine nackte Brust ist keine Einladung. Dass das Oben-ohne-Baden in vielen Freibädern bislang verboten ist, ist ein Ausdruck davon, dass unsere Brust von vielen Menschen eben schon als Einladung interpretiert wird. Sie wird sexualisiert, obwohl wir das gar nicht wollen. Ich habe die Hoffnung, dass sich dahingehend etwas verändert. Dass alle Frauen, die wollen, oben ohne baden gehen können. Dass man vor lauter nackter Brust am besten das Wasser nicht mehr sieht. Nur so kann das ganze Thema normalisiert werden. Nur so können wir es schaffen, dass der Unterschied zwischen „being sexual“ und „being sexualized“ allen klar wird. Wenn ich mir so ansehe, dass viele Freibäder das Baden ohne Oberteil erlauben wollen, ist das ja schon mal ein erster Schritt. Und vielleicht ist dieser Kommentar dann gar nicht mehr nur wütend. Sondern sogar ein bisschen hoffnungsvoll.

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Bildquelle: RF._.studio via Pexels; CC0-Lizenz