#ImUnloading: Snoop Dogg & Co. starten Kampagne gegen Waffenindustrie
Die USA sind für ihre Waffennarren und ihre Waffenindustrie, die im ganzen Land groß Lobby für sich macht, bekannt. Doch in der neuen Kampagne #ImUnloading kritisieren zahlreiche Prominente den Stellenwert dieses Wirtschaftszweigs und fordern die Bürger auf, umzudenken. Es geht um sogenannte 401k-Investitionen, steuervergünstigte Rentenfonds, in die die amerikanischen Bürger investieren können. Der Haken an der Sache: Die Ersparnisse der Bürger kommen über Umwege auch den Waffenherstellern zugute.
Bisher waren die Firmen hinter den Rentenfonds, die unter dem Begriff 401k laufen, sehr zurückhaltend mit Informationen, wofür das Geld genau eingesetzt wird. Doch die Organisationen Unload Your 401K und No Guns Allowed haben nun durch Recherchen herausgefunden, dass ein Teil der Ersparnisse von über 50 Millionen US-Bürgern häufig bei der Waffenindustrie landet. Genauer gesagt bei drei Waffenherstellern, es geht um insgesamt fast zwei Milliarden Dollar, die in Richtung dieser Firmen über 401K-Rentenfonds geflossen sind.
Wie sieht das eigentlich in Deutschland aus? Was passiert mit unseren Einlagen und Ersparnissen? Wo werden diese investiert? Die NGO Attac hat in Zusammenarbeit mit dem Projekt „banksecrets“ die Skandale und Investitionen vieler europäischer Banken genauer unter die Lupe genommen. Dort hat sich herausgestellt, dass zum Beispiel die Deutsche Bank, Postbank oder die Commerzbank nicht vor Rüstungsgeschäften zurückschrecken und sich sogar auf dem politischen Parkett für ihre kontroversen Geschäftspartner einsetzen. So hat die Commerzbank beispielsweise einen Sitz im Förderkreis deutsches Heer. Auch in die Atomindustrie wird von fast allen gängigen Banken investiert.In Deutschland investieren wir also durch unsere Ersparnisse ähnlich wie in den USA in einige zweifelhafte Branchen.
Doch zurück zu den USA: Seit dem Amoklauf an der Columbine High School 1999 gab es über 1,4 Millionen Tote und Verletzungen durch Waffengewalt. Jeden Tag werden 20 Kinder mit Schussverletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Zu Recht sprechen sich nun Prominente wie NBA-Spieler Matt Barnes, Rapper Snoop Dogg und Sänger Aloe Blacc in einem Kampagnenvideo zum „Unloaden“ der 401Ks aus. Sie alle erzählen in dem Video sehr persönliche Geschichten, die sie im Zusammenhang mit Waffengewalt erlebt haben. Durch #ImUnloading soll verhindert werden, dass die Waffengewalt nicht auch noch unwissentlich mit dem eigenen Ersparten gefördert wird. Die Waffenindustrie soll da getroffen werden, wo es am meisten wehtut. Am Geldbeutel!
Die Reaktionen auf Twitter unter dem Hashtag #ImUnloading fielen im Schnitt sehr oft positiv, teilweise gab es aber auch ablehnende Reaktionen von einigen Waffennarren.