Sommer 2021 und Corona: Was ist zu erwarten?

Im Winter, wenn das Klima kalt und nass ist, herrscht Grippe- und Erkältungszeit. In den warmen Sommermonaten treten derartige Erkrankungen wesentlich seltener auf, denn in der trockenen, frischen Luft können sich Viren nur schwer ausbreiten.

Zum Teil gilt dies auch für die Corona-Viren – doch unglücklicherweise nicht ganz. Zwar spielen auch bei dem Corona-Virus die saisonalen Effekte eine gewisse Rolle, jedoch werden diese voraussichtlich nicht ausreichend sein, um das Virus im Sommer vollständig zu bekämpfen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass im anstehenden Sommer auf sämtliche Freuden, wie beispielsweise neue Fruit of the Loom T-Shirts, verzichtet werden muss. Allerdings sind durchaus weiterhin Einschränkungen zu erwarten.

Die saisonalen Effekte des Corona-Virus

Die Corona-Viren haben es grundsätzlich in der Sommerluft schwerer, sich auszubreiten. Auch die Experten des RKI vermuten, dass die Verbreitung des Virus im Sommer tendenziell geringer ausfallen wird.

Die Aerosole und Tröpfchen werden von Wind, Wärme und Luft nämlich durchaus beeinflusst. Somit wird die Reproduktionsrate des Corona-Virus im Sommer voraussichtlich stark sinken. Allerdings hat bereits der vergangene Sommer gezeigt, dass diese saisonalen Effekte nicht dazu führen, den Virus vollständig verschwinden zu lassen. Nach Ende des Lockdowns stiegen die Fallzahlen sogar im sommerlichen Spanien wieder massiv an.

Daneben ist das Virus mittlerweile sehr breit in der Bevölkerung verteilt. Anders als im letzten Jahr gibt es keine Infektionscluster mehr, die sich relativ einfach verfolgen lassen. Aktuell gestalten sich die Infektionsketten sehr undurchschaubar, wodurch eine präzise Verfolgung des Geschehens kaum noch möglich ist.

Ein weiteres Problem wird in diesem Sommer in den wesentlich ansteckenderen Varianten des Virus bestehen. In Deutschland beträgt der Anteil der britischen Virus-Mutation bereits circa 75 Prozent. Die Gefahr einer Infektion wird dadurch besonders in Innenräumen maßgeblich erhöht.

Die Aussichten für den Sommer

Wie sich der Sommer in Deutschland tatsächlich gestalten wird, hängt somit von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Jedoch steht bereits heute fest, dass sich das Virus umso weniger verbreiten kann, desto mehr Menschen bis zum Sommer geimpft wurden. Allerdings gibt es derzeit noch große Probleme bei den Impfverfahren – die Impfungen schreiten wesentlich langsamer voran, als eigentlich nötig wäre. Die Bundesregierung hält dennoch an ihrem Plan fest, dass allen Deutschen bis zum Sommer ein Impfangebot gemacht werden kann. Allerdings ist damit wohl eher das Ende des Sommers gemeint.

Dennoch können die Menschen auf das Infektionsgeschehen vor allem durch ihr eigenes Verhalten Einfluss nehmen. Das Übertragungsrisiko des Corona-Virus fällt nämlich in jedem Fall geringer aus, wenn alle Räumlichkeiten durchgehend korrekt gelüftet werden und das Leben verstärkt in die Außenbereiche an der frischen Luft verlagert wird. Die positiven Auswirkungen dieser Verhaltensmaßnahmen konnten bereits im letzten Jahr beobachtet werden.

Die Gefahr der aktuellen Mutanten des Virus darf dabei jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Da die Varianten wesentlich ansteckender sind, ist auch im Freien eine erhöhte Vorsicht geboten. Das bedeutet, dass die Abstände eingehalten werden müssen und im Idealfall auch draußen stets eine Maske getragen wird. Für noch mehr Sicherheit sorgen dann regelmäßige Tests.

Wie sich der zweite Sommer im Rahmen der Corona-Pandemie gestaltet, liegt somit nicht nur, aber auch, in der Hand der Menschen. Angesichts der aktuellen Fallzahlen ist jedenfalls klar, dass es bis zum Sommer noch ein steiniger Weg wird.