Eine Person hält zwei Hälften einer Avocado in den Händen

Warum wegen Avocados Menschen sterben müssen

Was haben Avocados und mexikanische Drogenkartelle gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch dieser Eindruck täuscht: In Wahrheit versteckt sich hinter dem grünen Superfood eine erstklassige Einnahmequelle für kriminelle Gangs.

Aus dem eigenen Instagram-Feed sind sie seit Jahren nicht mehr wegzudenken: Fitnessbloger*innen, Gesundheitsexpert*innen und Influencer*innen schwören auf die Avocado. In Form von Dips und Brotaufstrichen oder als kleiner Snack für zwischendurch erobert die nährstoffreiche Frucht die Ladenregale der Nation. Hinter den Kulissen sieht es allerdings nicht immer so rosig aus.

Ein Großteil der Avocados, die bei uns im Supermarkt landen, stammt aus dem mexikanischen Bundesstaat Michoacán – ganze 40 Prozent des weltweiten Bestands wachsen dort. In letzter Zeit wird der geregelte Vertrieb der grünen Früchte jedoch zunehmend bedroht. Grund dafür ist der wachsende Einfluss der Drogenkartelle, die die Kriminalität in Mexiko in die Höhe treiben. Hatte sich die Problematik vor einigen Jahrzehnten noch auf vier große Zusammenschlüsse beschränkt, organisieren sich die Kriminellen heute in mehr als 250 Gruppen. Die Konkurrenz wächst – nicht nur um die besetzten Gebiete, sondern auch um die Einnahmequellen. Da der Verkauf von Drogen allein für viele nicht mehr ausreicht, weichen einige Kartelle auf alternative Geschäfte aus. Immer häufiger zählt dazu auch der Handel mit Avocados – zum Leid der Anwohner*innen in den Anbaugebieten.