Menschen, Schatten

Eine Stadt will gemeinsam abnehmen: 100.000 Kilo müssen runter!

Abnehmen kann sich ganz schön schwierig gestalten. Wie soll man bitte gesunde Ernährung und Sport mit Studium und/oder Job unter einen Hut bringen, ohne sich selbst an den Rand der mentalen Erschöpfung zu bringen? Gar nicht so einfach. Und vor allem in stressigen und schnelllebigen Zeiten verlocken uns Tiefkühlpizza, Nudeln mit Pesto und Junk Food dazu, den Vorsatz der gesunden Ernährung über Bord zu werfen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass unsere Gesellschaft immer dicker wird: laut einer OECD-Studie ist fast jeder vierte Deutsche fettleibig, weltweit sind es etwa 20 Prozent –  Tendenz steigend, und damit schießt auch das Risiko für chronische Krankheiten, Diabetes und Herzleiden in die Höhe.

 

100.000 Kilo in zwei Jahren

 

In Spanien sieht die Lage noch etwas drastischer aus: jeder zweite Erwachsene leidet an Übergewicht. In der kleinen Stadt Narón im Norden Spaniens ist das besonders auffallend, und daher wollen die Einwohner nun gemeinsam abnehmen. Die Kleinstadt in Galizien fasst rund 40.000 Einwohner, von denen etwa 9000 übergewichtig sind, etwa 3000 sind adipös. Galizien gilt zudem als Region mit der höchsten Rate an Übergewichtigen, was vor allem auf Arbeitslosigkeit und Armut zurückzuführen ist – ein Umfeld, das einen ungesunden Lebensstil begünstigt.

Und da wie bei den meisten Sachen auch das Abnehmen gemeinsam mehr Spaß macht, wollen nun mehr als 4000 Menschen bei dem Projekt mitmachen. Ihr Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 zusammen 100.000 Kilo abzunehmen. Und auch die Stadtverwaltung unterstützt das Projekt. Der Arzt Carlos Piñeiro rief Anfang des Jahres zu mehr Bewegung und gesünderem Essen auf. Seitdem wird im Stadtpark regelmäßig Sport getrieben. Ob gemeinsame Wanderungen, Bohnen säen oder einfach zusammen spielen: bei dem Gesundheitsprojekt finden sowohl jung als auch alt zusammen. Selbst Kindergartengruppen machen bei dem Projekt mit, um auch den Kleinsten das Konzept vom gesunden Leben beizubringen.

 

Alle sind dabei

 

Auch einige Restaurantbesitzer haben reagiert und versuchen, ihre Gerichte gesünder zu gestalten. Butter wird beispielsweise durch Olivenöl ersetzt, und Salz durch Algen. Neben Kindergartenkindern sollen auch Schulen miteinbezogen werden: in einer Schule läuft derzeit ein Pilotprojekt, bei dem täglich eine Stunde Sport angeboten wird, und die Kinder in der Pause am Strand spazieren gehen können. Perfekte Voraussetzungen also!

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz