Stellungswechsel: Dein Penis ist okay so wie er ist!

Nadine Kroll befasst sich mit den Fragen, die junge Menschen und speziell Frauen, die gerade ihre Sexualität entdecken, ganz besonders beschäftigen. Es geht um gesellschaftlichen Wandel, Selbstbestimmtheit, neugewonnene Freiheiten, Frauenrechte und natürlich um Sex.

Disclaimer: Dieser Text beschäftigt sich mit den Ansprüchen an den „perfekten“ Penis im Allgemeinen. Solltest du dir allerdings statt um die Größe und das generelle Aussehen deines Penis eher Sorgen darüber machen, an einer Geschlechtskrankheit zu leiden, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

„Ist das normal?“ Diese Frage stellen sich nicht nur Frauen bezüglich ihrer Vulva, sondern auch Männer, wenn es um ihr „bestes Stück“, also ihren Penis geht. Sie haben Angst, er könne von Länge oder Durchmesser her nicht „ausreichend“ sein, eine „seltsame Form“ haben (in etwa, weil er sich ein wenig zu einer Seite hin neigt), sie machen sich Sorgen darüber, dass eine bereits vorgenommene oder auch nicht vorhandene Beschneidung auf den*die Sexualpartner*in abstoßend wirken könne.

Das ist erst einmal ganz normal, schließlich müssen wir alle lernen, damit umzugehen, dass sich unser Körper verändert – und zwar bis ins hohe Alter hinein. Das Thema „Schwanzvergleich“ kann allerdings auch zur Belastung werden und dazu führen, dass das Selbstwertgefühl leidet oder sogar das eigene Sexualleben als unbefriedigend empfunden wird, weil der Mann das Gefühl hat, „nicht zu genügen“. Das ist angesichts der Vielzahl der Penisse, mit denen wir Tag für Tag gewollt oder ungewollt (zum Beispiel als Kritzeleien auf der Clubtoilette) begegnen, verständlich. 

Doch auch wenn dein Penis anders aussieht als der von deinen Freunden oder diverser Pornodarsteller*innen, kann ich dir versichern: Dein Penis ist okay so wie er ist! An Aussprüchen wie „Es kommt nicht auf die Länge an, sondern auf die Technik!“ ist tatsächlich etwas dran, und gerade Technik kann man lernen. Was beim Sex am Ende wirklich gefällt, ist sowieso von Partner*in zu Partner*in verschieden und hat häufig eher wenig mit dem zu tun, was man in Mainstream-Pornografie oder auch Hollywood-Kino zu sehen bekommt. Wenn du also unsicher bist, ob deiner*m Partner*in das, was du tust gefällt, hilft wie in so vielen Fällen vor allen Dingen eines: darüber reden. 

Übrigens: Auf dem Instagram-Kanal „Mädelsabende“ gibt es eine ganze Themenwoche zum Thema Penisse, die du dir in den Story-Highlights ansehen kannst. Von mir eine ganz klare Empfehlung, denn auch ich als selbsternannte „Sexpertin“ konnte ein paar Dinge über das Geschlechtsteil lernen, die ich selbst noch gar nicht wusste. 

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Bildquelle: Unsplash; CCO-Lizenz