Weniger ist mehr: Was hinter Minimalismus steckt
Dein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten, im Keller stapeln sich alte Schulhefte und verstaubte Fotoalben und auch auf deinem Schreibtisch herrscht ein unübersichtliches Chaos. Du solltest eventuell mal darüber nachdenken auszumisten. Vermutlich wir alle. Ordnung schaffen und Dinge entsorgen, die nicht mehr gebraucht werden. Weniger ist mehr – darum geht es auch beim Minimalismus. Der Minimalismus ist ein Lebenskonzept, dass um die Welt geht: Mehrere Netflix-Serien, zahlreiche YouTube-Videos und etliche Bücher gibt es dazu. Doch was genau steckt dahinter?
Das Konzept Minimalismus
Minimalismus beschreibt ein Lebenskonzept, eine Art Lebensstil, bei dem du die Dinge loslässt, die dir persönlich keinen Mehrwert bieten. Es geht darum, sich auf die wichtigen und zentralen Dinge des Lebens zu fokussieren. Und das wollen wir doch eigentlich alle, oder? Überflüssige Sachen werden aussortiert, wichtige werden fokussiert. Man entscheidet sich bewusst gegen den grenzenlosen Konsum, der in unserer Gesellschaft herrscht. Im Allgemeinen geht es also einfach darum, den eigenen Besitz und persönlichen Konsum zu hinterfragen und zurückzuschrauben, um dadurch mehr Raum und Zeit für die wichtigen Dinge zu gewinnen. Eine schöne Vorstellung, wie ich finde: Qualität vor Quantität. Die YouTuberin und Minimalistin janaklar bringt es in einem ihrer Videos gut auf den Punkt: Müsste sie ein Synonym für den Minimalismus nennen, wäre es das Wort Wertschätzung. Die Dinge, die man besitzt, wertschätzen und die Dinge, die keinen Mehrwert bieten, aussortieren.
Doch Minimalismus ist nicht gleich Minimalismus
Nicht jede*r Minimalist*in definiert dieses Lebenskonzept gleich. Und das ist natürlich vollkommen ok! Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es geht einfach darum, durch das Beseitigen von unnützen Dingen Ballast loszuwerden und mehr Struktur und Lebensqualität für den Alltag zu gewinnen. Was hier für dich unnötig ist und aussortiert wird, kann bei einer anderen Person enorm wichtig sein und zum Alltag gehören. Das ist ganz individuell, es gibt keine Vorgaben oder Regeln. Minimalismus bezieht sich auch nicht ausschließlich auf den Haushalt und den eigenen materiellen Besitz, er kann sich genauso gut auf Freundschaften, Beziehungen oder den Beruf beziehen. Dinge, die einem nicht guttun, werden ausgemistet, um Platz für Neues zu schaffen.