8 Fragen, 8 Antworten zum: Projekt denkende Gesellschaft
„Da passiert ja sowieso nichts!“ Fünf Worte, ein Satz und jede Menge Verdrossenheit. Kommt es zum Thema Politik dauert es bestimmt nicht lange, bis dir diese Aussage um die Ohren fliegt. Zunehmende Verärgerung in der Bevölkerung und dadurch erschreckend niedrige Wahlbeteiligung – da muss man was machen! Das dachte sich eine Gruppe von Studierenden vor eineinhalb Jahren und kurzerhand wurde das „Projekt denkende Gesellschaft“ ins Leben gerufen. Mittlerweile sind es 82 junge Menschen, die parteipolitisch neutral für einen Zuwachs an Wählerstimmen kämpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, gehen sie dorthin, wo bei den Wahlen auffällig wenige Kreuzchen gesetzt werden und: Hören zu. Wie das funktioniert und warum es sich lohnt, diese verloren gegangene Kunst des Zuhörens wieder zum Leben zu erwecken, erzählt uns Elisabeth Nöfer im Interview. Sie ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts.
1
Immer mehr Menschen machen mittlerweile auf die Wahlbeteiligung aufmerksam. Bei der Bundestagswahl 2017 ist die Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt immerhin von 62 % auf 68 % geklettert und in Bayern haben im Oktober über 72% der wahlberechtigten Bevölkerung ihre Stimme abgegeben. Darf man Ihnen gratulieren?
Elisabeth Nöfer: Man kann den WählerInnen gratulieren! Aber natürlich war es auch für uns total positiv. Ich würde nicht sagen, dass wir durch unseren Einsatz einen solchen Unterschied gemacht haben, dass man ihn in den Zahlen erkennen kann. In Bayern haben wir beispielsweise 800 Gespräche geführt, was ja im Vergleich zur wahlberechtigten Bevölkerung minimal ist. Unser Anspruch ist es, gute Gespräche zu führen und wenn sich die Zahlen positiv entwickeln, ist das immer ein gutes Zeichen.
Bildquelle: Unsplash unter CC0Lizenz