Konsumverhalten Studie

Studie zu Konsumverhalten: Warum du im Supermarkt immer das gleiche kaufst

Eine Studie der Universität Antwerpen hat das Konsumverhalten von Menschen untersucht und herausgefunden, nach welchen Kriterien wir uns im Supermarkt für bestimmte Lebensmittel entscheiden.

Wer kennt das Gefühl nicht: Man schlendert durch den Supermarkt und ist kurz überwältigt von der Vielzahl an Optionen, die einem selbst bei so scheinbar einfachen Lebensmitteln wie Milch zur Verfügung stehen. Hier wird eine damit beworben, besonders fettarm zu sein, daneben steht eine mit dem Label „ganz natürlich“ – was auch immer das heißen soll. Wie soll man sich da überhaupt entscheiden können?

Für die Studie ließ man die Teilnehmer*innen wiederholt zwischen zwei Produkten wählen und analysierte ihr Konsumverhalten. Es zeigte sich, dass Menschen aufgrund ihres Kaufverhaltens in drei Gruppen eingeteilt werden können.

Es gibt drei unterschiedliche Typen von Käufer*innen

Die erste Gruppe entscheidet sich konsequent für das gesündeste Produkt. Die zweite Gruppe bleibt unabhängig davon, ob es gesund ist, ihrer bevorzugten Marke treu. Die dritte Gruppe bereitet den Forscher*innen jedoch die größten Sorgen: Sie wählt bewusst die ungesündeste Option. Diese Menschen werden meist von der Annahme geleitet, dass gesunde Produkte einfach nicht gut schmecken können und meiden diese daher.

Der Nutri-Score und seine Funktion

Im Zentrum der Studie stand der Nutri-Score: Ein Label, das Konsument*innen helfen soll, gesündere Entscheidungen zu treffen. Dieser bewertet Produkte innerhalb einer Lebensmittelkategorie von A (sehr gesund) bis E (weniger gesund) und bietet so eine schnelle Orientierung ohne Preisauskunft.

Elke Godden, Hauptautorin der Studie, hält trotz Kritik und dem Potenzial für Missverständnisse weiter am Nutri-Score fest. Dieser ist ein Ergebnis jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit und wird regelmäßig evaluiert und angepasst, schreibt sie in einem Artikel für „The Conversation“. Mehr dazu, wie der Nutri-Score im Detail funktioniert, erfährst du in diesem Artikel von uns.

Wie kann ich den Nutri-Score für mich nutzen?

Um den Nutri-Score effektiv zu nutzen, empfiehlt Godden, zunächst die Art von Mahlzeit festzulegen: Soll es Frühstück oder Abendessen sein, Fleisch oder vegetarisch? Erst danach solltest du das Label als Entscheidungshilfe heranziehen.

Gehörst du zu denen, die immer die gesündeste Option wählen, kann dir der Nutri-Score das Einkaufen von Lebensmitteln sehr erleichtern – immerhin musst du dann nicht mehr ewig lang Nährstofftabellen vergleichen.

Fällst du eher in die zweite Kategorie, könnte dir der Nutri-Score eine Gelegenheit bieten, die Qualität deiner Lieblingsmarken neu zu bewerten. Der Unterschied zwischen Top- und Eigenmarken ist oft gar nicht mal so groß, wie viele immer annehmen.

Gehörst du zur dritten Gruppe und meidest gesunde Lebensmittel aus Prinzip, so solltest du wissen, dass ungesunde Produkte nicht immer besser schmecken: Eine Blindverkostungen könnte dir dabei helfen, mit diesem Vorurteil aufzuräumen.

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Bildquelle: Vecteezy, CC0-Lizenz