Superreiche: Oberstes Prozent verbraucht CO2 für 5 Milliarden Menschen

Superreiche produzieren übermäßig viel CO2 und beschleunigen damit den Klimawandel extrem. Der enorme Konsum droht unseren Planeten zu zerstören. Wie können wir das verhindern?

Extrem reiche Menschen tragen deutlich stärker zur Erderwärmung bei als der Rest der Welt. Das reichste Prozent der globalen Bevölkerung produziert so viel schädliche CO2-Emissionen wie die ärmsten fünf Milliarden Menschen der Erde – das sind knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung. Auf dieses Ergebnis kam die Organisation Oxfam in ihrer neusten Untersuchung „Climate Equality: A Planet for the 99 Percent“. Der Bericht kommt passend zehn Tage vor der UN-Weltklimakonferenz in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten heraus.

Zum reichsten Prozent der Weltbevölkerung gehört man, wenn man allein jährlich über 140.000 US-Dollar, also fast 130.00 Euro, verdient. Nur auf Deutschland beschränkt, braucht es ein Jahreseinkommen von 256.000 Euro (280.000 US-Dollar), um zum obersten Prozent zu gehören. Die Zahlen sind hierbei aus dem Jahr 2019, da es für die Erhebung der Studie keine aktuelleren Zahlen gibt.

1,3 Millionen Tote

Reiche Menschen leben laut der Studie überproportional klimaschädlich. Mehrere Flüge, größere Häuser und ein exzessiver Konsum: All das produziert Unmengen an Treibhausgasen. Die Emissionen des obersten Prozents machen 16 Prozent der gesamten CO2-Abgase aus. Diese übermäßigen Emissionen könnten, laut der Oxfam-Studie, zu 1,3 Millionen Toten aufgrund von Hitze führen – die meisten davon noch bis 2030. Das entspricht beinahe der aktuellen Einwohnerzahl Münchens.

Es würde einen Menschen aus den unteren 99 Prozent 1500 Jahre kosten, die gleiche Menge an CO2-Emissionen zu produzieren wie die reichsten Milliardär*innen in nur einem Jahr. Die Treibhausgase des obersten Prozent machen die CO2-Ersparnisse von einer Million Windrädern zunichte. In Deutschland produziert ein Mensch aus dem obersten Prozent im Schnitt 15-mal mehr CO2 als ein Durchschnittsmensch aus der ärmeren Hälfte der deutschen Bevölkerung.

Außerdem sind Länder, in denen die finanzielle Ungleichheit stärker ausgeprägt ist häufiger und gravierender von Klimakatastrophen betroffen. „Durch ihren extremen Konsum befeuern die Superreichen die Klimakrise, die mit Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen bedroht, insbesondere in den einkommensschwachen Ländern des Globalen Südens“, sagte der Oxfam-Referent für soziale Ungleichheit, Manuel Schmitt.