„Terra X: Faszination Erde“ im ZDF: Im Gespräch mit Moderatorin Hannah Emde

ZEITjUNG: Dann kommen wir mal auf das neue Format „Terra X: Faszination Erde“ zu sprechen. Die ersten 3 Folgen habt ihr in Thailand, auf den Galapagosinseln und in Gabun gedreht. Warum genau diese drei Orte?

Hannah: Wir haben in der Wissenschaftsredaktion gemeinsam überlegt, welche Ziele spannend sind, welche Orte viel zu erzählen haben oder eher unbekannt sind, oder wo ich bereits Projekte besucht oder ein Netzwerk aufgebaut habe. In Gabun durften wir zum Beispiel mit dem Forscherteam im Dschungel leben und eine große Gruppe Schimpansen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Das sind einzigartige, überwältigende Erfahrungen und Einblicke. Wir erklären dort auch, wie die Geologie des Landes mit der Vielfalt im Meer zusammenhängt. Der Besuch der Galapagosinseln waren ein Kindheitstraum für mich, seit ich von Charles Darwin gehört habe.

Bild: © ZDF / Oliver Roetz

Auf einem Forschungsschiff unterwegs zu sein und Blaufußtölpel, Galapagos-Pinguine und Meeresechsen zu erleben, das war einmalig. Thailand fand ich spannend, weil man das ja eher als Urlaubsland kennt. Wir haben dort aber ganz besondere Orte kennengelernt, mit Elefanten gearbeitet und gesehen, welche Herausforderungen es dort gibt. Das war schon sehr beeindruckend. Die große Chance dieses Formats ist, dass man sehr tief in ein Land eintaucht und ein bisschen hinter die Kulissen schaut und die Zuschauerinnen mitnehmen kann.

ZEITjUNG: Gab es ein Erlebnis, was sich dir auf dieser Reise besonders stark eingeprägt hat?

Hannah: Tausend! (lacht) Also das ist sehr schwierig auszuwählen.

ZEITjUNG: Du kannst auch mehr sagen, wenn du magst. (lacht)

Hannah: (lacht) In Gabun im Regenwald saß ich mit den Forschenden vom Max-Planck-Institut zusammen und dann läuft so ein riesiger Silberrücken, ein Flachlandgorilla, ein paar Meter an mir vorbei. Er schaut mich so an, als ob er sagen würde „Eh, was machst du hier eigentlich?“ Da bleibt dir das Herz stehen. Das ist pure Magie. Diese mächtigen, großen, kraftvollen Tiere waren komplett friedlich, die waren an die Menschen gewöhnt – es war also eine habituierte Gruppe. Die Forschenden haben 12 Jahre Vorarbeit geleistet, sodass wir diese Menschenaffen in ihren natürlichen Verhaltensweisen erleben konnten, das war großartig.

Aber genauso beeindruckend war, auf dem Forschungsschiff rund um die Galapagosinseln unterwegs zu sein – und plötzlich taucht ein Orca neben dem Schiff auf. Da ist für mich die Welt kurz stehen geblieben, solche Momente sind einfach Wahnsinn. Aber auch in Thailand, als ich mit der Elefantenflüsterin Lek unterwegs sein durfte, die mich mit in die Herde genommen hat. Da hat man richtig gespürt, wie die Tiere uns aufgenommen haben, uns akzeptiert haben. Plötzlich waren wir unter den Tieren, zwischen deren Beinen, in dieser Riesenherde – ich saß tatsächlich zwischen den Vorderbeinen eines Elefanten. Und dann hat Lek für die Tiere gesungen, und ich durfte dabei sein. Das war… magisch.

Bild: © ZDF / Oliver Roetz