That Girl

Gestresst von „That Girl“: Muss ich grüne Smoothies trinken?

Morgens kommst du kaum aus dem Bett, die Nacht hast du dir wieder mit deiner aktuellen Lieblingsserie um die Ohren gehauen und zum Frühstück isst du kurz das letzte Stück kalte Pizza von gestern? Eine typische Morgenroutine, die mal so gar nicht zu dem sportlichen, Zitronentee trinkenden „That Girl“ passt.

Disclaimer: Der Beitrag basiert auf der Wahrnehmung unserer Autorin und enthält dementsprechend subjektive Standpunkte.

Lets talk about: „That Girl“

„That Girl“ steht mit den ersten Sonnenstrahlen – natürlich grundsätzlich vor 8 Uhr – energiegeladen auf, streckt sich und ist bereit, in den Tag zu starten. Natürlich muss „That Girl“ erstmal zum Sport und eine Runde laufen. Ihr selbstgemachter Green Juice scheint tatsächlich zu schmecken, zumindest trinkt sie ihn voller Hingabe. Nach dem Sport folgt das gesunde Frühstück, natürlich wunderschön angerichtet. Schließlich achtet „That Girl“ auf eine ausgewogene, überaus gesunde Ernährung. Um mit ihrem Körper im Einklang zu sein, macht „That Girl“ mehrfach am Tag Yoga oder meditiert. Sie ist sportlich, gesund und natürlich dankbar. So wird am Nachmittag ein Dankbarkeitsbuch gefüllt, gefolgt von einer hübsch anzusehenden To-do-Liste. Jede Minute des Tages soll optimal genutzt werden. So optimiert „That Girl“ jeden Tag ihr Leben, ist erfolgreich und entspannt.

Real Talk

Wahrscheinlich erkennst du dich gerade auch nicht wieder, anstatt entspannt und erfolgreich fühle ich mich müde und frustriert. Weder stehe ich jeden Tag energiegeladen vor 8 Uhr auf, noch schmeckt mir der Green Juice und auch die Mandelmilch mache ich nicht selbst. Anstatt mir wie gewöhnlich abends noch eine Serie anzuschauen, sollte ich vielleicht auch früh ins Bett und mich von den ersten Sonnenstrahlen wecken lassen? Wie macht man eigentlich Mandelmilch selber? Bei diesen Gedanken erwische ich mich, nachdem ich ein  30 Sekunden langes Video gesehen habe, welches mir vorgaukelt einen Tagesablauf mitzuverfolgen. Der Trend zeigt junge Frauen mit schönen Wohnungen in bester Lage, scheinbar unbewusst präsentieren sie ihre Produkte und Sportbekleidung. Ihr Leben als scheinbar markeloser Werbespot scheint zu funktionieren, allein bei TikTok hat #thatgirl 11,8 Billionen Aufrufe. Letztendlich ist auch dieser Trend oberflächlich und hilf wohlmöglich den Werbepartnern mehr, als wirklich inspirierend zu sein. 

Wahrscheinlich erkennst du dich in dieser Beschreibung nicht wirklich wieder. Ich mich auch nicht. Anstatt entspannt und erfolgreich zu sein, fühle ich mich müde und frustriert. Weder stehe ich jeden Tag energiegeladen vor 8 Uhr auf, noch schmeckt mir der Green Juice. Vielleicht sollte ich anstatt wie gewöhnlich abends noch eine Serie anzuschauen, früh ins Bett gehen und mich von den ersten Sonnenstrahlen wecken lassen? Wie macht man eigentlich Mandelmilch selbst? Diese Gedanken kommen mir, nachdem ich ein 30 Sekunden langes Video gesehen habe, das mir diese Art von Leben vorgaukelt. Der Trend zeigt junge Frauen mit schönen Wohnungen in bester Lage. Scheinbar unbewusst präsentieren sie ihre Produkte und Sportbekleidung. Ihr Leben scheint einem makellosen Werbespot zu ähneln. Aber „Werbung“ ist auch schon das Stichwort: Letztendlich ist auch dieser Trend oberflächlich und hilft womöglich den Werbepartnern mehr, als wirklich inspirierend zu sein. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten – trotz 11,8 Milliarden Aufrufen, die #thatgirl allein auf TikTok hat.

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Bildquelle: MART PRODUCTION via Pexels; CC0-Lizenz