„The Creator“ im Kino: Eine emotionale Fusion von Sci-Fi und Ethik

Der Film „The Creator“ spielt mit einem uns nur zu gut bekannten Szenario: In der Zukunft kämpfen Menschen gegen die Kraft der künstlichen Intelligenz. Aber gelingt es Regisseur Gareth Edwards, dieses klassische Thema auf eine erfrischend neue Art zu präsentieren? So fällt unsere Kritik zu „The Creator“ aus.

Worum geht es?

In einer dystopischen Zukunft steht die Menschheit kurz vor einem verheerenden Krieg gegen künstliche Intelligenzen. Joshua (John David Washington), ein erfahrener ehemaliger Special-Forces-Agent, wird rekrutiert, um den geheimnisvollen Creator ausfindig zu machen und zu eliminieren. Dieser Creator hat eine hochentwickelte KI erschaffen, die wiederum eine gefährliche Waffe entwickelt hat. Jene könnte zwar den Krieg beenden, würde gleichzeitig aber die Menschheit auslöschen. Joshua und sein Team von Elite-Agenten dringen tief in feindliches Gebiet vor, um das Herz des von der KI kontrollierten Territoriums zu erreichen – nur um zu entdecken, dass die revolutionäre Waffe, die sie zerstören sollen, ein KI-Kind (Madeleine Yuna Voyles) ist.

Wie spannend ist „The Creator“?

„The Creator“ ist ein faszinierender Sci-Fi-Thriller mit beeindruckender Szenerie und einer bewegenden Geschichte. Regisseur Gareth Edwards (Rogue One: A Star Wars Story, Godzilla) verwebt gekonnt Elemente des klassischen Science-Fiction-Genres mit tiefgreifenden ethischen Fragen und schafft so einen Film, der gleichermaßen spannend und nachdenklich stimmt.

Die futuristische Szenerie und die Darstellung der dystopischen Welt sind atemberaubend gestaltet. Die Integration von hochentwickelten Technologien und futuristischen Landschaften erzeugt ein Umfeld, das gleichzeitig verlockend und bedrohlich wirkt. Die visuellen Special Effects und die Sound-Effekte sind erstklassig und tragen dazu bei, dass man als Zuschauer*in in diese faszinierende Zukunftswelt hineingezogen wird. Auch der düstere Soundtrack von Hans Zimmer trägt gekonnt zur Atmosphäre des Films bei.

Die Handlung ist komplex und voller unerwarteter Wendungen. Auch die Charakterentwicklung ist sorgfältig ausgearbeitet, insbesondere bei der Hauptfigur Joshua. Die Beziehung zwischen ihm und der kindlichen KI bildet das emotionale Herz des Films und sorgt für tiefgreifende Reflexionen über Menschlichkeit und Technologie.

Unterscheidet sich „The Creator“ von anderen KI-Filmen?

Es gibt im Wesentlichen zwei Punkte, durch die der Film heraussticht:

Ethik im Mittelpunkt: Der Film erkundet komplexe ethische Fragen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz, statt auf einfache Schwarz-Weiß-Darstellungen zu setzen. Er arbeitet mit einem Perspektivwechsel, der rührend ist und gleichzeitig gegen das negative Stigma von künstlicher Intelligenz vorgeht.

Menschliche Beziehungen: Die emotionale Verbindung zwischen Joshua und dem KI-Kind verleiht dem Film Tiefe und Menschlichkeit. Dabei werden Emotionen wie Empathie und Trauer thematisiert und erforscht.

In diesen Punkten ähnelt er anderen Sci-Fi Filmen:

Viel Action und Geballer: Der Film bietet ein großes Maß an Action und spektakulären Szenen, bei denen es ordentlich kracht. Die Brutalität und Zerstörung sind integraler Bestandteil der Handlung. Laserartige Waffen und futuristische Fahrzeuge dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Die Verbindung von Zukunft mit Asien: „New Asia“ heißt der Ort, an dem sich das Herz des KI-Territoriums befindet. Die Idee, dass asiatische Länder Zentrum der Zukunft sind, ist nicht neu. Auch die Szenerie erinnert teilweise an Metropolen wie Tokyo oder Shanghai. Dafür werden bei diesem Film auch asiatische Kulturen und Natur abseits von Japan, Korea und China einbezogen.

Fazit

Insgesamt ist „The Creator“ ein packender Sci-Fi-Thriller, der durch seine beeindruckende visuelle Präsentation, komplexe Handlung und die Leistungen seiner talentierten Besetzung auffällt. Die Spannung wird geschickt aufgebaut und bleibt während des gesamten Films erhalten. Die Mischung aus Action und philosophischen Fragestellungen macht „The Creator“ zu einem emotionalen Film, der sowohl das Adrenalin in Wallung bringt als auch zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert für Sci-Fi-Liebhaber*innen, die sowohl visuell als auch intellektuell angesprochen werden wollen.

„The Creator“ läuft ab dem 28. September 2023 im Kino.

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