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Tierschutz: Vom Leid der Zirkustiere

Erst kürzlich kam es in der Nähe von Brandenburg zu einem Verkehrsunfall, verursacht von zwei entflohenen Zirkustieren. Dieser tragische Vorfall, bei dem sowohl der Autofahrer als auch die beiden Tiere zu Tode kamen, hat die Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Wildtierhaltung im Zirkus neu entfacht. Vollkommen zu Recht, denn wir sollten die Tierquälerei nicht weiter ignorieren, die sich direkt vor unserer Nase ereignet!

Während in den Niederlanden seit September 2015 die Wildtierhaltung und -dressur im Zirkus verboten ist, hinkt Deutschland diesbezüglich hinterher. Natürlich verbinden viele Elefanten und Bären in der Manege mit nostalgischen Kindheitserinnerungen – doch Hand aufs Herz: Wann wart ihr das letzte Mal im Zirkus? Genau, es ist wahrscheinlich schon viele Jahre her, denn irgendwann wird den meisten klar, dass das Zirkusleben für Tiere im Grunde nichts anderes als Tierquälerei bedeutet. Tägliche Dressur, Bewegungsmangel in den Käfigen und Reisestrapazen – das sind nur einige wenige der vielen Gründe, aufgrund derer die Haltung von Zirkustieren in Gefangenschaft niemals artgerecht sein kann.

Tierschutzorganisationen wie PETA, Vier Pfoten oder der Deutsche Tierschutzbund setzen sich daher dafür ein, dass die Wildtierhaltung in Zirkussen verboten wird – hierzulande allerdings bisher ohne Erfolg. Lediglich das Engagement vieler Städte und Gemeinden führte in der Vergangenheit dazu, dass Zirkusse in Deutschland weniger Auftrittsmöglichkeiten haben. So verhindern in einigen Gemeinden kommunale Wildtierverbote, dass städtische Flächen für tierschutzwidrige Vorführungen vermietet werden.

 

Zirkustiere verursachen tödlichen Unfall

 

Doch noch ziehen diesbezüglich nicht alle Städte in Deutschland an einem Strang: Und so kam es am 23. August zu einem tödlichen Unfall in Brandenburg. Zwei Watussi-Rinder waren aus ihrem Gehege im Circus Busch entkommen und auf einer Bundesstraße mit einem Pkw zusammengestoßen. Der Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Auch die Rinder überlebten denZusammenstoß nicht.

Der Zirkus behauptet nun, die Tiere hätten niemals ohne menschliche Hilfe fliehen können. Lea Schmitz, Pressesprecherin beim Deutschen Tierschutzbund erklärt gegenüber dem Tagesspiegel: „Obwohl in der Regel marode Gehege und unzureichende Zäune für Ausbrüche von Zirkustieren verantwortlich sind, wird die Schuld dann gebetsmühlenartig Tierschutzaktivisten zugeschoben.“

Bereits in der Vergangenheit sind die Betreiber des Circus Busch negativ aufgefallen, denn schon mehrmals sind die zirkuseigenen Elefantenkühe Nanda und Maya ausgebrochen. „Elefanten sind nicht gefährlich“, beschwichtigen die Zirkuseigentümer, und zogen den Vergleich zu Hunden. Wenn man mit denen spazieren ginge, würden sie ja auch mal ausbüxen – wenn auch selten.

 

Aufmerksamkeit durch friedliche Protestaktionen

 

Doch wenn die Medien bereits über die Missstände in der Tierhaltung berichten, warum ändert sich dann nichts? Ganz einfach: Weil es unsere Generation verlernt hat, auf die Straße zu gehen und lautstark für die Rechte der Tiere einzutreten! Natürlich lassen sich Informationen über das Internet am schnellsten verbreiten, doch mit friedlichen Protesten auf den Straßen erreicht man auch Menschen, die keine Digital Natives sind.

Die Organisation und Durchführung von Protestaktionen ist denkbar einfach. Schließt euch am besten mit Freunden zusammen und überlegt euch einen Ort, an dem ihr möglichst viele Menschen erreicht. Wichtig ist aber die ordnungsgemäße Anmeldung eurer Aktion bei der zuständigen Kommune. Auch Flyer könnt ihr ohne großen Aufwand online nach euren Vorgaben designen – ebenso Plakate. Wer will, der kann natürlich auch ganz traditionell seine Demo-Plakate mit Stift und Papier gestalten. Ausführliche Tipps für alle, die Demos für den Tierschutz organisieren wollen, bietet diese Seite von PETA.

 

 

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