Zwei Personen umarmen sich und halten dabei jeweils ein Handy in der Hand.

Warum sind wir TikTok-süchtig?

Aber warum funktioniert das gerade auf TikTok so gut? Hinter TikTok steckt die chinesische Firma ByteDance, die schon seit Langem an künstlicher Intelligenz forscht. Hinzukommt, dass es in China kaum Einschränkung hinsichtlich des Datenschutzes gibt. Durch die hohe Bevölkerungsdichte Chinas, lernt die KI von TikTok sehr schnell, sich an die Bedürfnisse der Nutzer*innen anzupassen. Zwar ist es nichts Neues, dass Social-Media-Plattformen aufgrund von gesammelter Daten, Empfehlungen und Vorschläge für die Nutzer*innen generieren, jedoch ist der Algorithmus von TikTok noch stärker auf die Bedürfnisse von User*innen zugeschnitten. Das liegt vor allem daran, dass die KI nicht nur Videos erfasst, die geliked oder kommentiert werden, sondern die Videos werden mit Spracherkennung, Stimmzuordnung, Sprachsynthese, Gesichtserkennung und 3D-Rekonstruktionen aus 2D-Bildern analysiert. Die KI soll also nicht nur die Elemente und Bilder in den Videos verstehen, sondern eben auch die Inhalte. Dies ist wichtig um einen Kontext zu generieren und darauf aufbauend einen individuelleren Algorithmus zu erstellen.

Welcher Inhalt macht süchtig?

TikTok hat einen ganz bestimmtes Ziel: Sticky Content. Also Inhalte, die Informationen enthalten, die sehr kurz und prägnant sind. Die einprägsamen Inhalte registriert unser Gehirn als Belohnungen, die mit der Dopaminreaktion verbunden sind. Werden uns also simple Inhalte vorgeschlagen, die uns zusätzlich noch etwas Unerwartetes präsentieren, was ein konkretes Thema anspricht und durch Musik emotionalisiert wird, springt das Belohnungssystem an. Dieses stößt Glücksstoffe aus, die uns ein kurzzeitiges Vergnügen bescheren. Gleichermaßen verhält es sich beispielsweise, wenn du Nahrungsmittel zu dir nimmst, die einen hohen Fett – oder Zuckergehalt haben. Dieser Prozess wird immer weiter verstärkt, indem unsere Vorlieben immer mehr in die Videos integriert werden.