Till Lindemann: YouTuber Rezo veröffentlicht heftiges Statement

Nach der medialen Explosion an Artikeln, Beiträgen und Meinungen zu den Vorwürfen an Till Lindemann meldet sich nun auch Rezo zu Wort. Er deckt in seinem YouTube-Video Missverständnisse auf und spricht Punkte an, die wir als sehr relevant empfinden und daher noch einmal für euch zusammenfassen.

Triggerwarnung: Sexualisierte Gewalt / Vergewaltigung

Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält.

Der YouTuber Rezo ist bekannt für seine gut recherchierten Meinungsbeiträge zu gesellschaftlichen Debatten. Nun veröffentlichte auch er ein Video zu den vielen Vorwürfen, die Till Lindemann in letzter Zeit kassierte. Sein Video teilte er in verschiedene Abschnitte auf. Wir werden auf die letzten Punkte eingehen, denn der erste Abschnitt befasst sich nur mit den Ereignissen und Vorwürfen. Wenn ihr noch nicht wisst, was passiert ist, erfahrt ihr es hier.

Unschuldsvermutung – Machen sich die Medien durch die Berichterstattung strafbar?

Es gibt viele Menschen, die auf Social Media behaupten, man dürfe nicht über die Vorwürfe reden. Grund dafür sei die „Unschuldsvermutung“. Also: Bis ein*e Richter*in entschieden hat, ob Lindemann schuldig ist, dürfe man seine Meinung zu dem Thema nicht äußern. Es handle sich sonst um eine „Hetzjagd“. Das ist grundsätzlich falsch. Bei dem, was man derzeit in den Medien sieht, handelt es sich um Verdachtsberichterstattung. Die Verdachtsberichterstattung ist nicht nur legal, sondern auch wichtig für die Gesellschaft:

„Vor allem die Meinungs- und Pressefreiheit aus Art. 5Abs. 1 S. 2 GG schützt u.a. das Recht der Presse, an der öffentlichen Meinungsbildung mitzuwirken. So ist es sogar die Aufgabe der Medien, als eine Art „vierte Gewalt“ im Staat die Öffentlichkeit über Ereignisse aus dem Bereich der Zeitgeschichte zu informieren.“ (Quelle)

Gerade in einer Situation wie dieser, in der so viele Betroffene ihre Erfahrungen schildern, liegt es in der Verantwortung der Medien, die Öffentlichkeit zu informieren und aufzuklären. Natürlich gibt es einige Regeln und Voraussetzungen für eine solche Berichterstattung, die aber im Fall Lindemann alle abgedeckt sind.

„Die Mädchen sind selbst schuld“

In seinem Video stellt Rezo fest, dass viele Menschen den Mädchen die Schuld zuschieben, indem gesagt wird: „Hätte man bei einem Mann wie Till Lindemann erwarten müssen“. Auf der anderen Seite argumentieren jedoch die gleichen Menschen, dass man die Kunst vom Künstler trennen sollte. Diese beiden Argumente stehen jedoch im Widerspruch zueinander, da sie einerseits nahelegen, dass man nicht voreingenommen gegenüber Lindemann sein soll, da er nicht seine Kunst ist, aber andererseits vorsichtig sein muss, da seine Kunst misogyn, pervers und düster ist. Paradox? Definitiv. Schlussfolgernd müsste man ja diverse Straftaten bei Lindemann erwarten können. Seine Kunst sollte uns ja eine Warnung geben, oder nicht?