Denn 3 Minuten reichen – Interview mit „TimetoFace“-Gründer Marc Zacherl

Wie funktioniert die App? 

Wir haben von Anfang an versucht, dem Nutzer ein wohliges Gefühl zu vermitteln. Die App soll Raum geben und Datenschutz und Sicherheit werden bei uns großgeschrieben. Deshalb haben wir einen „Onboarding“-Prozess gebaut, den Nutzende durchlaufen müssen. Wer bist du, wie alt bist du, was suchst du? Dann bekommst du direkt ein persönliches Video, in dem wir Nutzer*innen begrüßen und ihnen ihre Möglichkeiten aufzeigen. Ich kann mein Profil anpassen auf mich, Hintergrundbanner wählen und Interessen ausfüllen, um anderen zu zeigen, wer ich bin. Dann gibt es noch die sogenannten Herzensthemen, die zeigen, was mich am meisten bewegt. Durch diese Themen kann man schnell das Eis brechen im Gespräch. Dann die Frage: Wonach suche ich? Die große Liebe, jemanden für Freizeitaktivitäten oder einfach ein nettes Gespräch. Momentan setzen wir den Fokus hier aber durch Covid-19 wirklich auf die Unterhaltung. Jeder kann wirklich mit jedem in Kontakt treten. Ich suche, dann läuft ein Radar und wenn ein Match, also eine Chance, gefunden wurde, wird man per Push-Nachricht darüber informiert. Dann hat man die Möglichkeit, drei Minuten im Video-Chat zu sprechen, danach können beide entscheiden, ob man weiter Kontakt haben möchte. Denn drei Minuten reichen aus, um eine Person kennenzulernen: Ist die Person sympathisch oder nicht? 

Frauen sind manchmal unsicherer, was das Thema Video-Chat angeht. Gestern z. B. hatte ich selber einen Call mit einer Frau, die dann positiv überrascht war und danach weitere Calls hatte. Wer „TimetoFace“ nutzen möchte, muss sich also zeigen können und authentisch sein. Man muss zu dem stehen, wer man ist und ich erwarte von Menschen, dass sie auch über ihren Schatten springen. Es kann im Endeffekt nur etwas Gutes daraus entstehen.  

Welche Orte sehnen sich am meisten nach Unterhaltung? 

Grundsätzlich kann man die App überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen. Aber in unserer Map kann man aber tatsächlich sehen, dass es sich auf die Großstädte verteilt. Momentan also viel München, Berlin und der Kölner Raum. Gerade haben wir aufgrund von Covid die Umkreissuche deaktiviert. Wenn du also in Hamburg sitzt, kannst du dich auch mit einer Person in München unterhalten, denn es geht eben ums Unterhalten. Man muss sich nicht direkt treffen. Wenn es allerdings zwischenmenschlich gut harmoniert, kann man Nummern austauschen, über Zoom sprechen oder sich treffen.