Tinder: Ein Abenteuer für die ganze Familie – und Angeber

Tinder brachte vor kurzem zwei neu Features heraus. Beide Neuerungen sollen die Dating-Erfahrung der User*innen auf Tinder verbessern. Ob das stimmt, ist fraglich.

Select und Matchmaker sind die zwei neuen Zauberwörter auf Tinder. Damit gemeint sind die neuen Features der erfolgreichsten Dating-Plattform der Welt. Matchmaker ist bereits in Deutschland verfügbar. Select ist aktuell nur in den USA freigeschaltet, wird aber wahrscheinlich auch bald in Deutschland zur Verfügung stehen. Doch was hat es mit den beiden Änderungen auf sich?

Tindern wird zum gemeinsamen Erlebnis

Matchmaker ist seit wenigen Tagen bereits in der App. Was viele schon privat machen, geht jetzt auch direkt auf Tinder; zusammen mit Freund*innen durch Tinder swipen. Matchmaker macht es möglich Freund*innen, Bekannte oder auch Familienmitglieder am eigenen Dating teilnehmen zu lassen. Dabei erhält man einen Link, über den bis zu 15 Leute, bis zu 24 Stunden lang, nach möglichen Matches suchen können. Wer den Link erhält, braucht dafür nicht mal einen Tinder-Account, muss jedoch mindestens 18 Jahre alt sein und den Nutzungsbedingungen zustimmen.

Passt das aber alles, kann man einen Tag seiner Freundin oder seinem Freund beim Dating helfen. Doch tatsächlich nach links oder rechts – nope oder like – swipen kann man nicht. Natürlich kann man als „Gast“ auch nicht für die Person, auf dessen Account man sich aufhält, schreiben. Die Außenstehenden können lediglich Likes vergeben. Diese Likes werden den eigentlichen User:innen dann beim swipen angezeigt.

Besonders viel ist das am Ende nicht. Da ist das gemeinsame swipen und schreiben am Küchentisch wahrscheinlich aufregender. Gleichzeitig müssen User*innen auf Tinder jetzt damit rechnen, dass ihr Profil nicht nur andere Nutzer*innen und potentielle Matches sehen, sondern vielleicht auch die potentiellen Schwiegereltern.

Premium-Abo für 500 Dollar

Etwas vertraulicher hingen ist das neue Bezahl-Abo „Select“. Doch unbedingt diskret ist es nicht, vor allem für die, die sich das Abo holen. Um ein exklusives Mitglied bei Tinder-Select zu werden, muss man nämlich 500 US-Dollar pro Monat zahlen. Das sind etwa 470 Euro und wären im Jahr rund 5.640 Euro. Doch erst muss man überhaupt ausgesucht werden, da man sich auf eine Mitgliedschaft nur bewerben kann. Doch was bekommt man für so einen Preis?

Nicht sonderlich viel. Erst recht, wenn man bedenkt, dass Select mit anderen Abos kombinierbar ist, da nicht alle Features, wie zum Beispiel Super-Likes, im 500-Dollar-Abo enthalten sind. Trotzdem verspricht Tinder ein „VIP-Erlebnis“. Der wohl größte Vorteil für Select-Mitglieder ist das Select Emblem auf dem Tinder-Profil, das für alle User*innen sichtbar ist. Ansonsten kann man noch zwei Leute pro Woche anschreiben, auch wenn man kein Match mit ihnen hat. Wie hoch die Dating-Erfolgsquote jedoch ist, wenn die andere Person einen gar nicht nach rechts geswiped – also geliked hat – ist abzuwarten.

Außerdem soll das Profil als Select-Member bei anderen User*innen im Feed gepusht werden. Bei diesen Vorteilen lohnt sich das Abo eigentlich nicht. Das könnte aber ein neuer Modus für Mitglieder ändern. Es wird gemutmaßt, ob Tinder in Zukunft einen exklusiven Modus nur für Select-Mitglieder herausbringt.

Die Version würde sich ganz klar an die „High-Class“ richten. Eine ähnliche Dating-Plattformen namens „The League“ gibt es bereits, bei der User*innen 1.000 US-Dollar pro Woche zahlen. Die Plattform ist trotz des Preises sehr erfolgreich und wird für Tinder ein Vorbild gewesen sein. Gerade, weil beide Plattformen derselben Muttergesellschaft angehören.

Am 22. September hat Tinder die Select-Funktion auf den US-amerikanischen Markt gebracht. In Deutschland ist die Premium-Variante noch nicht verfügbar, doch auf der Tinder Webseite gibt es bereits eine Info-Seite zu den Neuerungen auf Deutsch. Select wird also höchstwahrscheinlich auch bald in Deutschland starten.

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Bildquelle: cottonbro studio via Pexels; CC0-Lizenz