WG-Party

(Alb)Traum-WG gesucht

Von Jens Brüning

Dreckiges Geschirr stapelt sich in der Spüle. Die Arbeitsplatte daneben ist ebenfalls eingenommen von Tellern, Tassen und einem Topf, in dem sich die eingebrannten Überreste von dem befinden, was einmal Spaghetti Bolognese gewesen sein könnte. „Das ist Gregors Werk“, sagt Hille im Vorbeigehen. „So sieht das hier immer aus.“ Es ist ein leidiges Thema. Aus ihrer Stimme hört man eine Mischung aus Ärger und Resignation. Oft hat es schon Streit gegeben. Wegen dem vor sich hingammelnden Geschirr, verschwundenem Essen oder weil Gregor mal wieder kein Handtuch zur Hand hatte, als er aus der Dusche stieg. Dann nimmt er stattdessen das Handtuch von einer der Mitbewohnerinnen. Ihm macht das nichts aus. „Meine andere Mitbewohnerin heißt Feli. Recht viel mehr weiß ich nicht über sie, die ist eigentlich nie da.“ Feli ist bis spätabends  an der Uni, an den Wochenenden fährt sie  nach Hause zu den Eltern.

Hille fühlt sich nicht wohl in ihrer WG. Als sie zum Studieren nach Hamburg zog fand sie den Gedanken mit anderen jungen Leuten zusammen zu wohnen noch aufregend. „Klar habe ich mir das WG-Leben anders vorgestellt“, sagt sie mir draußen auf dem Balkon. „Aber man hat da nicht groß über seine Erwartungen und Wünsche geredet. Ich war einfach nur froh endlich ein Zimmer gefunden zu haben. Und Gregor ging es sicherlich genauso.“

 

Unterschiedliche Vorstellung von einer Wohngemeinschaft

 

Es ist eine verzwickte Situation: Hille hätte gerne eine familiäre WG, eine in der man auch mal abends auf dem Balkon zusammen sitzt und redet, gemeinsam kocht und Dinge unternimmt. Für Feli dagegen erfüllt die WG vor allem einen Zweck: eine günstige Behausung während der Vorlesungszeit. Gregor auf der anderen Seite hat noch nie in einer WG oder alleine gelebt. Bisher hatte sich seine Mutter immer um das Kochen, sein dreckiges Geschirr und seine Wäsche gekümmert. Man hat das Gefühl ihm würde eine Art WG-Mutter gut tun. Jemand mit der berühmten liebevollen Strenge, die Querulanten zu Super-Mitbewohnern macht.

„Im Nachhinein denk ich mir natürlich auch, hätte man mal lieber miteinander geredet und geguckt ob das passt“, gesteht Hille ein. Ob sie sich bald eine neue WG suchen will, weiß sie noch nicht so recht. „Vielleicht wird es ja irgendwann doch noch was“, sagt sie scherzhaft optimistisch. „Oder es zieht jemand anderes ein, mit dem es cooler ist“.

 

WG ist eben nicht gleich WG

 

Es kommt stark darauf an, mit wem man sich Räumlichkeiten und das werte Dach über dem Kopf teilt. Außerdem wird man bei einem Umzug, vor allem wenn es der erste eigene ist, so mit organisatorischen Notwendigkeiten belastet, dass dadurch andere Dinge untergehen. Als kleine Abhilfe dient der WG- und Wohnheimratgeber von fabrooms.de. In dem gratis E-Book steht, was bei einem Umzug alles beachtet werden muss. Außerdem wird ein umfassender Überblick über die Vor- und Nachteile des WG-Lebens gegeben, inklusive Tipps zur Suche und Survival Guide falls ähnliche Probleme auftauchen wie in Hilles Wohngemeinschaft. Ein Suchtool auf der Seite erleichtert zudem die Suche nach WGs und Studentenwohnheimen in ganz Deutschland.

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Bildquelle: Tim unter CC BY-SA 2.0