Toxische Beziehungen in Filmen: Wie Red Flags romantisiert werden

Hören wir von Stalking, Manipulation oder Gewalt in einer Beziehung, sind wir uns einig, dass diese Dynamiken ganz und gar nicht gesund sind. Toxische Beziehungen sind jedoch leider keine Seltenheit und auch in der Film- und Fernsehwelt oft vertreten. Anders als im echten Leben sind Filme, in denen solche Verhaltensweisen an der Tagesordnung zu stehen scheinen durchaus beliebt und erfolgreich. Klingt komisch? Ist es auch. Denn warum schauen wir uns sowas eigentlich noch an?

Disclaimer: Der Beitrag basiert auf der Wahrnehmung unserer Autorin und enthält dementsprechend subjektive Standpunkte.

Fiktive Liebesbeziehungen sind nicht immer so romantisch, wie sie uns vielleicht auf den ersten Blick erscheinen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man bei einigen vermeintlichen „Traumpaaren“ der Film- und Fernsehwelt toxische Züge oder sogar eindeutige Red Flags. Oder wie würde man es sonst beschreiben, wenn Edward in der „Twilight“-Saga plötzlich unangekündigt in Bellas Zimmer erscheint und zugibt, sie bereits seit Monaten beim Schlafen zu beobachten? Oder wenn „After“-Protagonist Hardin mal wieder von schierer Eifersucht zerfressen wird, sobald sich jemand seiner Freundin Tessa auch nur nähert? Schlussendlich werden solche Dynamiken im Laufe des Films jedoch nicht aufgebrochen, sondern sogar noch mit einem romantischen Kuss besiegelt.

„Bad Boy” meets „Good Girl”

Allzu oft folgen Liebesfilme und -serien einem ganz bestimmten Schema, wie Beziehungen dargestellt werden. Grundlage bietet dabei eine typische heterosexuelle Romanze, die durch ein zufälliges Aufeinandertreffen der Beteiligten entsteht. Oft wird bereits zu Beginn klar, dass die junge Liebe vor bestimmten Herausforderungen steht oder einige Hindernisse überwinden muss. Die Kluft zwischen Mensch und Vampir ist dabei natürlich ein Extrembeispiel, aber auch das Klischee vom „Bad Boy“, der auf ein eher zurückhaltendes, schüchternes Mädchen trifft, ist ein absoluter Klassiker. Typischerweise hat der „Bad Boy“ eine traumatische Vergangenheit, ein großes Ego und ist natürlich optisch attraktiv. Die Frau hingegen stellt meist eine eher unauffällige Schönheit dar, deren Charakter eigentlich nur Nebensache ist, da sie sich ganz und gar ihrer Liebe zum Protagonisten hingibt.