Transgender CheckIt Dokumentation Gay Steve Buscemi

Doku über queere Straßengang: „Greifst du einen Schwulen an, geht’s dir an den Kragen!“

Der Schauspieler Steve Buscemi hat zusammen mit Dana Flor und Toby Oppenheimer eine spannende und intime Dokumentation über die Gang Check It gedreht. Das krasse an dieser Gang: Sie besteht nur aus homo- oder transsexuellen Afro-Amerikanern. Die in Washington D.C. beheimatete Straßengang ist somit die erste rein queere Gang in den USA und hat inzwischen rund 200 Mitgliedern.

In der Dokumentation werden vor allem fünf Mitglieder, die seit ihrer Kindheit befreundet sind und Mitbegründer der Gang waren, porträtiert. Die ehemaligen Gang-Mitglieder versuchen aus den Fängen des Gangs-Leben zu entkommen, indem sie ein eigenes Fashion-Label aufziehen. Einer der Hauptcharaktere der Doku ist Warren, der für seine Homosexualität schon früh auf der Straße und vor allem in der Schule gehänselt und attackiert wurde. Ein Mitschüler bedrohte ihn sogar mit einer Schusswaffe.

 

Früh beschloss er, mit anderen Homo- und Transsexuellen eine queere Straßengang zu gründen, um eine gewisse Sicherheit durch zahlenmäßige Überlegenheit auszustrahlen und sich so vor Vergewaltigung und anderen Übergriffen zu schützen. In ihren Ghettos werden sie von Familie, Kirche oder Klassenkameraden oft zu geächteten Menschen gemacht. Mit ihrer Gang wollten sie zeigen: „Greifst du einen Schwulen an, geht es dir an den Kragen!“ Die inzwischen 200 Mitglieder starke Gang Check it hält sich vor allem mit Autodiebstählen und Überfällen über Wasser, erzählt Filmemacherin Dana Flor gegenüber der amerikanischen Online-Zeitung Huffington Post.

Das Dokumentationsteam war in den letzten drei Jahren mit Dreharbeiten beschäftigt, benötigt aber nun noch das nötige Kleingeld, um die Produktion der Dokumentation zu vollenden. Finanziert wird die Doku über Crowdfunding und das bisher auch sehr erfolgreich. Rund 30.000 Dollar haben Unterstützer seit einer Woche gespendet – damit ist schon die Hälfte des Funding-Ziels erreicht. Das Geld, das durch Crowdfunding eingenommen wird, soll aber nicht nur für den Dokumentarfilm verwendet werden. 10 Prozent gehen direkt an die betroffenen Jugendlichen aus der Gang und soll ihnen beim Aufbau ihres Mode-Startups helfen.

Protagonist Warren ist heute nicht mehr bei Check It. Er absolviert inzwischen ein Programm zur Berufsförderung für benachteiligte Jugendliche. Was er während den Dreharbeiten gelernt hat: fremden Menschen zu vertrauen.