China: Peking befreit sich unabsichtlich tagelang vom Smog
Siebzig Jahre Kriegsende und der Sieg über Japan. Das feierte China mit einer Militärparade in der Hauptstadt Peking. Doch neben der Inszenierung der militärischen Power wurde die Umwelt zum Thema.
Mehrere Veranstaltungen wurden seit Mitte August in Peking geplant. Ausschlaggebend dafür war der siegreiche Widerstandskrieg gegen den Aggressor Japan. Höhepunkt der Feier war die Militärparade. Für die Veranstaltungen in der Stadt, die nur zu gut bekannt für den enormen Smog ist, wurde für zwei Wochen teilweise ein Fahrverbot verhängt. Die Hälfte aller Autos wurden aus der Stadt verbannt und auch motorisierte Fluggeräte durften teilweise keine Flugsession starten.
So einfach geht es
Neben den Fahrzeugen wurden auch Industriefabriken und Baustellen lahmgelegt. Nach ein paar Tagen war die Stadt nicht mehr wieder zu erkennen. Die Sonne schien und blauer Himmel konnte tagelang bestaunt werden. Normalerweise gibt es für die Sonne kaum eine Chance durch den Smog der Stadt durchzudringen. Schlagartig senkten sich die Messwerte der Luftqualität in positive Bereiche. Seit Jahren ist die Verschmutzung der Luft in Peking so krass, dass die Feinstaubbelastung für empfindliche Menschen äußerst gesundheitsschädlich sein kann. Das ist kein Wunder bei allein mehr als fünf Millionen Autos in der chinesischen Hauptstadt. Laut Los Angeles-Times wurde am Tag der Parade die Luftqualität mit einem Wert von 17 Mikrogramm Feinstaub gemessen. Das ist sehr gesunde Luft. Am Tag darauf waren alle Fahrverbote aufgehoben und der Wert stieg wieder auf unglaubliche 160 Mikrogramm.
Diese kurze Erholungszeit während der Vorbereitungen zu den Feiertagen in Peking hat gezeigt, dass der Mensch durchaus in der Lage ist, eine schwer belastete Umwelt zu unterstützen. Belastungen, für die der Mensch verantwortlich ist. Wie der Unterschied von sauberer und verschmutzter Luft in Peking aussieht, das könnt ihr euch hier anschauen.