Van-Life-Familien: Mehr Profit für Eltern als Spaß für Kinder?

Heute Prag, morgen Paris – so sieht ein gewöhnlicher Tag mancher Kinder im Van-Life aus. Doch ist dieses Leben immer so blumig und aufregend, wie man zuerst vermuten mag?

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.

Wer ein Fan von Camping und Roadtrips ist, stellt sich das dauerhafte Leben in einem Wohnwagen oder Van sicherlich traumhaft vor. Diesen Traum leben momentan zahlreiche Reise-Blogger*innen, die ihre Erfahrungen und Eindrücke mit der Öffentlichkeit teilen. Das Publikum für das Van-Leben ist groß. Allerdings stehen jene Blogger*innen nicht nur in einem guten Licht. Denn vor allem Familien mit Kindern, die ihr Van-Life auf Social Media austragen, fallen immer wieder in die Kritik.

Die Familien, um die es sich hier handelt, haben sich bewusst für ihr Van-Life entschieden und sind folglich finanziell nicht dazu gezwungen. Sie sind im Grunde genommen wie viele andere Familien-Channels im Internet. Nur dass sich das Leben ihrer Kinder in einigen Punkten von dem der anderen unterscheidet: Es spielt sich immer woanders ab und ist sehr viel enger.

Rastlosigkeit als Verhängnis

Van-Life-Familien sind stets auf Durchreise, weshalb sie sich lediglich für einen begrenzten Zeitraum an einem Ort aufhalten. Zuerst klingt das nach einem spannenden und abwechslungsreichen Lebensstil. Ihre Kinder haben zwar dort die Möglichkeit, Kontakte mit Gleichaltrigen zu knüpfen, insofern sie auf andere reisende Familien treffen. Doch erschwert es sich für sie im Nachhinein, diese neu gewonnenen Freundschaften auf Dauer aufrechtzuerhalten. Besonders dann, wenn noch junge Kinder keinen Zugang zu einem Smartphone haben, um auf diese Weise in Verbindung zu bleiben.

Natürlich kann man als Außenstehende*r nie wissen, wie sich das auf die einzelnen Kinder auswirkt. Dennoch ist nicht abstreitbar, dass sie sich von klein auf kontinuierlich mit dem Verlust von Freundschaften auseinandersetzen müssen und damit möglichweise auch zu kämpfen haben.