Berlins hipsteresker Szene-Zwang: Kommt mal klar!

Zurück zu den hässlichen Freunden. Zurück zur Erbsensuppe

 

Als die ZEIT ihren laut eigenen Angaben hässlichsten Reporter, Dirk Gieselmann, nach Mitte in ein angesagtes Rohkost Restaurant schickt, muss der nach seinem Mandel-Limette-Reis und dem Supergreensaft feststellen, dass er es damit nicht bis ganz nach oben schaffen wird und wieder ganz nach unten, nämlich zum Kotti, zurück muss. Zu seinen hässlichen Freunden. Und seiner Erbsensuppe. Selten gab es witzigere und ehrlichere Worte zum Thema Ernährungstrends.

Auf diesen Zug sprang kürzlich nun auch das Bloggerduo Dandy Diary auf. Coole gesponserte Designerfummel und kostenlose Drinks im Mercedes Benz Fashionweek Zelt waren nicht genug, sie hatten Bock auf mehr. Und was macht man in Berlin als bekannter und allseits beliebter Blogger? Man wirft die Worte vegan Food, Opening Party und Neukölln in ein Facebook-Event und feiert dann in seinem neu eröffneten veganen Imbiss in Schweinsmaskerade, bis die Polizei kommt. Auch das scheint ein neues, angesagtes Phänomen zu sein: Seine Party von der Polizei killen zu lassen und das auch noch zu feiern. So tanzte sich der Boiler Room erst neulich in die Herzen der Polizei und Host Michail Stangl berichtete anschließend, wie stolz er darauf sei.

Stolz sind auch die Jungs von Dandy Diary nach ihrer Opening Party. Etliche wichtige Gastronomie- und Modezeitschriften wie die Frankfurter Allgemeine oder der Tagesspiegel berichteten über den Supergau „Vegane Imbisseröffnung“: Dass dort mehr als 700 Leute auflaufen, konnte auch nur Berlin passieren. Aber die Frage, die sich hier stellt ist doch: Was bewegt Menschen, die in der Modebranche arbeiten und davon leben, sich in auf abartige Weise hergestellte Kleidung zu schmeißen, dazu, einen veganen Imbiss zu eröffnen?