Verdienstmöglichkeiten von Finanzberatern: Das wird in der Branche verdient

Finanzberaterinnen und -berater bieten ihren Kunden Know-how und Unterstützung bei ihren finanziellen Angelegenheiten. Das Einkommen der Experten kann dabei stark variieren, da es von mehreren Faktoren abhängt. Dazu gehören die Art der Tätigkeit, Erfahrung, Qualifikationen, der Kundenstamm und die Art der Vergütungsstruktur.

Einkommen auf Provisions- und Honorarbasis

Die meisten Finanzberater arbeiten auf selbstständiger Basis und erhalten für ihre Tätigkeit eine Provision für die Finanzprodukte und Dienstleistungen, die sie ihren Kunden verkaufen. Die Provisionsstruktur bedingt unregelmäßige Einnahmen, da das Einkommen direkt von der Leistung abhängt.

Für die Kundinnen und Kunden ist die Auswahl an Finanzprodukten dabei oft eingeschränkt, da viele Provisionsberater meist für einzelne Finanzdienstleister tätig sind und nur auf deren Produkte zurückgreifen.

Selbstständige Finanzberater hingegen arbeiten auf Honorarbasis. Dabei berechnen sie ihren Kunden eine Gebühr für ihre anbieterunabhängigen Beratungsleistungen, losgelöst von den verkauften Produkten. Diese transparente Form der Beratung und Vergütung stärkt oft das Vertrauen der Kunden in ihre Beraterin oder ihren Berater. Die Höhe der Honorare variiert je nach Beratungsumfang und Expertise.

Eine dritte Gruppe bilden die angestellten Finanzberater in den Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsunternehmen. Sie erhalten in der Regel ein Fixgehalt in Kombination mit Boni oder Provisionen.

Durchschnittsgehalt von knapp 60.000 Euro brutto pro Jahr

Laut einer Auswertung des unabhängigen Arbeitgeberbewertungsprotals kununu verdienen Finanz- und Anlagenexperten in Vollzeit durchschnittlich 57.900 Euro brutto jährlich. Dabei ist die Bandbreite groß: Spitzenkräfte kommen auf 100.500 Euro, während Berufsanfängerinnen und -anfänger nur auf 27.700 Euro kommen.

Der Einstiegsverdienst ist deshalb niedriger, weil junge Beraterinnen und Berater erst ihren eigenen Kundenstamm aufbauen müssen. Mit zunehmender Erfahrung und einem wachsenden Kundenkreis steigt jedoch in der Regel auch das Einkommen.

Verschiedene Karrierestationen sind wichtige Faktoren

Die Qualifikationen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Höhe des Verdienstes von Finanzberatern, ebenso wie das Arbeitsverhältnis und die Position von angestellten Beratern im jeweiligen Unternehmen.

So erhalten beispielsweise Manager des Finanzdienstleisters tecis laut Angaben auf der kununu-Präsenz des Unternehmens durchschnittlich 145.900 Euro brutto pro Jahr, Filialleiterinnen und Filialleiter bringen es bei tecis auf 121.100 Euro. Den Kununu-Zahlen zufolge verdienen Country-Manager des Finanzdienstleistungsunternehmens mit 202.500 Euro am meisten.

Office-Managerinnen und -Manager von tecis erhalten im Durchschnitt 77.200 Euro brutto per anno, bei Anlageberaterinnen und -beratern sind es 74.300 Euro. Vertriebsmitarbeitende kommen auf 57.100 Euro. Das Schlusslicht bilden wie zu erwarten die Azubis bei tecis: Sie starten mit 12.500 Euro brutto jährlich ins Beraterleben.

Zusatzqualifikationen und persönliche Fähigkeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle

Weiterbildungen, Zertifikate und Spezialisierungen wirken sich ebenfalls positiv auf die Vergütung aus. Kunden neigen dazu, gut ausgebildeten und kompetenten Beratern mehr Vertrauen entgegenzubringen, was sich auf die Kundenakquisition und -bindung auswirkt.

Zudem sind noch andere Faktoren für die Vergütung von Finanzberatern ausschlaggebend: die persönlichen Leistungen und Fähigkeiten des Einzelnen. Empathie, Kundenorientierung, Verhandlungsgeschick sowie eine langfristige Kundenbeziehung spielen hier gleichermaßen eine entscheidende Rolle für den monetären Erfolg.

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay