Ein Videospiel gegen Hate Speech

Wie gehe ich am besten mit Hate Speech und Hasskommentaren im Internet um? Das Serious Game „rebelcatz“ will darüber aufklären: Dafür verbindet es den Lernprozess mit Spielmechanik.

Videospiele können mehr sein als nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib: Das Virtual Reality-Spiel „SnowWorld“ wird etwa benutzt, um Brandopfern dabei zu helfen, die enormen Schmerzen bei einer Behandlung zu bewältigen – mit wissenschaftlich nachgewiesener Effektivität. Das Videospiel „This War of Mine“ vom polnischen Entwickler 11 Bit Studios hingegen behandelt die Situation von Zivilisten in Kriegsgebieten in Form einer, im wahrsten Sinne des Wortes, Überlebenssimulation.

In diese Kerbe will auch das Handyspiel „rebelcatz“ schlagen, dessen Prototypen ich bereits ausprobieren durfte. Entwickelt wird es von der Denkfabrik iRights.Lab in Zusammenarbeit mit dem Spieleentwickler Playing History. Außerdem wurde es im Rahmen der Computerspieleförderung des Bundes durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Unterwegs im „Catnet“

Doch bevor wir uns die Frage nach dem Gameplay stellen, schauen wir uns die Story an: Du schlüpfst in die Rolle einer namensgebenden „rebelcat“, die im „catnet“ als Counterspeaker*in gegen Hass und Hetze vorgeht. Dein Ziel ist es dabei, in mehreren Levels die stillen Mitlesenden auf deine Seite zu ziehen und die Kreaturen und Monster zu besiegen, die Hate Speech verbreiten. Für dieses Unterfangen stehen dir sieben Leben zur Verfügung – sind diese aufgebraucht, beginnt das Spiel wieder von vorne.

Mich hatte das Spiel ja schon beim Namen gepackt: „DA SIND KATZEN DRINNEN! Muss ich da wirklich mehr sagen?“ Aber jetzt mal Quatsch beiseite, die Story ist einfach nachvollziehbar und die Optik in einem angenehm minimalistischen und knuffigen Pixelstil gehalten.

Zu Beginn gibt es dennoch eine Triggerwarnung: Da sich das Spiel mit Hate Speech und Diskriminierung auseinandersetzt, können Spielinhalte negative Gefühle oder Erinnerungen hervorrufen.