Die „Vier-Tage-Woche“ in Deutschland: Zu schön um wahr zu sein?

Oder doch eine utopische Vorstellung?

Es gibt aber auch zweifelnde Stimmen innerhalb der Thematik. Mit der ersten der beiden Varianten der Vier-Tage-Woche würden sich die Arbeitstage verlängern und die Zahl der Urlaubstage im Allgemeinen verringern. Von anfangs 20 verfügbaren Tagen in einer Fünf-Tage-Woche ausgegangen, wären diese auf nur noch 16 Urlaubstage begrenzt. Außerdem ließe sich das System in einigen Berufsfeldern wie der Gastronomie, dem Einzelhandel oder der Pflege nicht so leicht umsetzen. Man bräuchte in bestimmten Branchen nämlich viel mehr Personal, was im Zusammenhang mit dem derzeitigen Fachkräftemangel in Bereichen wie der Pflege ein Problem darstellen könnte.

Die Gehaltsfrage scheint neben all dem dennoch die wichtigste zu sein. Auch Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz, kritisiert das Modell wegen seiner finanziellen Schwachstelle. Trotz der zunehmenden Produktivität vieler Bereiche könne man die fehlenden Arbeitsstunden derzeit nicht ohne eine Gehaltssenkung ausgleichen.

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Bildquelle: Tim Gouw via Unsplash; CC0-Lizenz