„Fracking“ in Deutschland – Energie, aber zu welchem Preis?

Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher. Gleichzeitig steht in Deutschland zur Debatte, ob man klimaschädliche Fracking-Projekte beginnen soll.

Christian Lindner (FDP) forderte Anfang 2023 erneut den Einstieg in die Erdgas-Gewinnung durch sogenanntes „Fracking“. Sein Anliegen begründete der Finanzminister durch mögliche rückläufige Inflationsraten für dieses Jahr, die zu anhaltend hohen Energiepreisen führen könnten. Doch reicht diese Rechtfertigung, um die umstrittene Fracking-Methode in Deutschland einzuführen?

Das steckt hinter „Fracking“

Dieser Begriff ist eine Kurzform für „Hydraulic Fracturing“ und beschreibt ein technisches Verfahren, das der Gewinnung von Erdgas und Erdöl dient. Eine Komposition bestehend aus Sand, Wasser und Chemikalien wird dabei in hunderte Meter tief liegende Gesteinsschichten gepresst. Der Druck durch das Gemisch ruft Risse im Gestein hervor, das an diesen Stellen „aufgebrochen“ wird. Das dort eingeschlossene Erdgas- bzw. Erdöl kann aus den Schichten hinausbefördert und letztendlich als fossiler Brennstoff genutzt werden.

Fracking ist in konventionelles (zur Gewinnung von sogenanntem „Tight Gas“) und unkonventionelles Fracking (zur Gewinnung von Schiefergas) unterteilt. Wenn über das Fracking diskutiert wird, ist in der Regel letzteres gemeint. Der Einsatz jener Variante zu wirtschaftlichen Zwecken ist derzeit in Deutschland noch verboten. Dennoch plädieren Befürworter*innen wie Christian Lindner für eine Einführung der Technik, insbesondere im Hinblick auf die derzeitige Energiekrise im Zusammenhang mit dem Mangel an Erdgas. Andere Stimmen sind jedoch der Meinung, dass das Fracking-Verbot weiterhin bestehen bleiben sollte.

„Wir müssen rasch an die Förderung herangehen. (…) Es ist ratsam, das zu tun, wenn man sich die Entwicklung auf der Welt anschaut.“

Christian Lindner

„Es bedarf keiner neuen fossilen Energiequellen, die nicht kompatibel mit unseren Klimaschutzverpflichtungen sind.“

Umweltbundesamt (UBA)

Das Zitat von Christian Lindner ist einem Bericht der Tagesschau vom 30. Oktober 2022 entnommen. Das Zitat des UBA stammt aus einem Bericht der Tagesschau vom 5. Mai 2023.