Von der WG in die erste eigene Wohnung – was sich alles ändert

Du hast bisher in einer WG mit anderen zusammengelebt und willst jetzt in deine erste eigene Wohnung ziehen? Für dich wird sich vieles ändern, denn in der eigenen Wohnung zu leben bedeutet, sich um alles selbst kümmern zu müssen.

adobe.stock / Prostock-studio

Du hast bisher in einer WG mit anderen zusammengelebt und willst jetzt in deine erste eigene Wohnung ziehen? Für dich wird sich vieles ändern, denn in der eigenen Wohnung zu leben bedeutet, sich um alles selbst kümmern zu müssen. In einer WG gibt es viele Vorteile. So konntest du dir verschiedene Aufgaben mit den anderen Bewohnern teilen, etwa das Putzen oder den Einkauf. Je nach der Bewohnerzahl musstest du diese Dinge nur alle zwei bis drei Wochen übernehmen, was dir viel Zeit gespart hat. Zudem war das Leben in einer WG vermutlich relativ günstig, da ihr euch die Miete teilen konntet. Auch wenn Dinge defekt waren und repariert werden mussten, wurden die entstehenden Kosten aufgeteilt, was finanzielle Entlastung bedeutete.

Wohnung einrichten – so schaffst du dir dein erstes, eigenes Wohlfühlnest

Wenn du heute in eine neue Wohnung ziehst, stehst du zunächst einmal vor der Aufgabe der Einrichtung. Oftmals stellt der Vermieter beispielsweise keine Küchenmöbel- und Geräte zur Verfügung, sodass hier schon mal nicht unwesentliche Kosten auf dich zukommen. Eine gute Planung beim Erwerb einer Küche ist hierbei überaus wichtig, denn nicht jede Küchenzeile passt auch in jede Küche. Zudem ist es notwendig, dass du dir überlegst, welche Elektrogeräte die Küche benötigt. Wenn du beispielsweise fast nie in den eigenen vier Wänden kochst, sondern meistens auswärts isst, lohnt sich eher eine kleinere Küche mit weniger Geräten. Auch die Auswahl der Materialien solltest du vor allem davon abhängig machen, wie oft du in der Küche kochen wirst. Mit solchen und weiteren Überlegungen lassen sich die Kosten für eine Küche überschaubar gestalten. Das ist gerade bei der ersten Wohnung ein wichtiger Aspekt, da du dich vermutlich nicht aus einem Topf mit unbegrenzten Finanzmitteln bedienen kannst, sondern ein bestimmtes Budget zur Verfügung hast. Inzwischen gibt es im Internet Anbieter, bei denen du deine Küche online zusammenstellen kannst. Auch so behältst du immer den Überblick, wenn es um folgende Dinge geht:

Küchendesign (Designerküche, Landhausküche, Trendküche)

Elektrogeräte (Herd, Ofen, Mikrowelle, Kühlschrank, Gefrierschrank, Geschirrspüler)

Materialien & Ausführung (Holzart, Griffmaterialien, Armaturen, Geräte)

All diese Details solltest du vorher bedenken. Lass dich am besten von Fachpersonal beraten und nimm die online verfügbaren Planungshilfen in Anspruch. So bekommst du die Küche, die zu deinen Ansprüchen und vor allem zu deinem Geldbeutel passt.

Mehrkosten durch eigene Wohnung – Kaution, Nebenkosten und Co.

Der Themenbereich der Kosten wird dich schon vor deinem Umzug in die erste eigene Wohnung beschäftigen und auch danach ein wichtiges Thema bleiben. Es beginnt schon damit, dass du für eine anzumietende Wohnung eine Kaution an den Vermieter zahlen musst, die meist der Höhe von zwei oder drei Monatskaltmieten entspricht. Nach dem Bezug der Wohnung fallen zudem Nebenkosten wie Wasser etc. an. Da du vorher nur ein WG-Zimmer mit wenigen Möbeln hattest, reißt die Einrichtung ebenfalls ein klaffendes Loch in die klamme Haushaltskasse. Über deine Möglichkeiten, diese Kosten zu decken, musst du dir natürlich vorher Gedanken machen.

Erste eigene Wohnung – mehr Zeit für Aufgaben einplanen

Das Leben in einer WG mit Studenten oder sogar mit Senioren ist ein durchaus bequemes, denn durch die Mitbewohner reduziert sich deine eigene Verantwortung, etwa beim schon erwähnten Putzen oder Einkaufen. Mit dem Einzug in deine eigenen vier Wände ändert sich dies umgehend. Ab dem Moment deines Einzuges musst du ausschließlich selbst für die Sauberkeit in der Wohnung sorgen. Staubsaugen, Boden wischen, Fenster putzen, Küche sauber halten, Bad und WC reinigen, all diese Aufgaben kannst du dir jetzt nicht mehr mit anderen teilen, sondern musst sie in schöner Regelmäßigkeit selbst erledigen. Nun fällt die oft hilfreiche Unterstützung im Alltag weg, von der du als WG-Mitglied vermutlich profitiert hast. Auch der Einkauf von Lebens- und Genussmitteln verändert sich. Du wirst schnell merken, dass sich dein Kaufverhalten ändert, denn du wirst genauer überlegen, was denn alles in den Wagen muss, damit du eine Woche damit auskommst, natürlich vorausgesetzt, du gehst wöchentlich einkaufen. Da du nur noch für dich selbst einkaufst, wirst du auch ein Gefühl dafür entwickeln, wie viel Geld du für einen Einkauf aufwenden musst. Vor allem nach dem Bezug der ersten Wohnung ist es in besonderem Maße sinnvoll, sparsam zu leben, immerhin kommen jetzt höhere Kosten auf dich zu. Hier kannst du auf gute Tipps für Sparmaßnahmen oder günstige Gerichte aus deiner WG-Zeit zurückgreifen, denn gerade als Auszubildender oder Student weiß man, dass am Ende des Geldes manchmal noch sehr viel Monat übrig sein kann.

stock.adobe / Stockfotos-MG

Mehr Verantwortung gegenüber dem Vermieter

Als Mitbewohner in einer WG, in der du nicht der Hauptmieter warst, hattest du mit dem Vermieter vermutlich nur sehr wenig zu tun. Grund dafür ist, dass sich die Vermieter bei auftauchenden Problemen fast immer an den Hauptmieter der WG wenden. Dieser bekam dann den Zorn des Vermieters zuerst ab, wenn die Musik mal wieder zu laut war, die WG ihren Putzpflichten im Hausflur nicht nachgekommen ist oder einer der WG-Bewohner sein Rennrad so abgestellt hatte, dass es im Hausflur den Weg versperrte. Ab sofort bist du der Ansprechpartner für den Vermieter bei Problemen. Um von vornherein Schwierigkeiten zu umgehen, solltest du schon bei der Übergabe der Wohnung sämtliche, auch kleinste, Schäden oder Auffälligkeiten in das Übergabeprotokoll aufnehmen lassen. So hast du eine detaillierte Auflistung und kannst damit bei Bedarf nachweisen, dass du einen Schaden nicht verursacht hast. Auch das aufmerksame Lesen der Hausordnung kann dich vor späteren Problemen schützen. Achte darauf, ob diese Ordnung fester Bestandteil des Mietvertrages ist oder zumindest im Hausflur ausgehängt wurde.

Eigene Wohnung – mehr persönliche Freiheiten und Privatsphäre

Wenn du bisher Teil einer WG warst, dann musstest du dich vermutlich in einigen Bereichen einschränken, etwa in Sachen Bad- und Küchenbenutzung oder wenn es um das Feiern einer Party ging. Gerade in Prüfungszeiten gefällt es Mitbewohnern eher selten, wenn man bis spät nachts in seinem Zimmer oder im gemeinsamen Wohnzimmer lautstarke Feiern abhält. In deiner eigenen Wohnung bist du wesentlich freier in der Gestaltung deiner Zeit und auch bei der Benutzung des Badezimmers oder der Küche kann auf einen „Schichtplan“ verzichtet werden.

Es gibt schlicht niemanden mehr, der dir ein ausgiebiges Bad vermiest, weil er just zu dieser Zeit die Toilette benutzen möchte. Auch kannst du dich wesentlich freizügiger in den Räumen bewegen. Wo du in einer WG immer etwas anziehen musstest, wenn du nachts zur Toilette oder in die Küche wolltest, da kannst du die paar Schritte jetzt bei Bedarf auch mal unverhüllt zurücklegen, wenn du willst. Eine eigene Wohnung bringt also auch durchaus eine Menge entscheidende Vor- und Nachteile mit sich.

Stock.adobe / fizkes

Mehr Ruhe in der eigenen Wohnung

Wo mehrere Leute auf engem Raum zusammenleben, da entsteht fast automatisch ein hoher Schallpegel. Da wird in der Küche gelacht, im Wohnzimmer gefeiert und in den einzelnen WG-Zimmern läuft Musik oder du hörst andere Geräusche, die du eigentlich nicht hören möchtest. Selbst im Badezimmer ist morgens, mittags und abends ständig was los, sodass die WG für dich nur sehr selten ein Ort ist, an dem du deine Ruhe hast und entspannen kannst. Außerdem gibt es immer auch Streit oder Diskussionen, wo verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen. Der Umzug in deine eigene Wohnung ändert dies grundlegend, denn du bist ab diesem Moment der einzige Bewohner und du kannst entscheiden, welche Geräusche in deiner Wohnung entstehen. Du empfindest diese Umstellung vielleicht zuerst als sehr gewöhnungsbedürftig, weil du es bisher eben nur anders kanntest. Nach einiger Zeit wirst du aber feststellen, wie angenehm es ist, wenn du vollkommen störungsfrei ein Buch lesen oder im Internet chatten kannst.