Vorstellungsgespräch: SO antwortet man auf schräge Fragen

Was Recruiterin Janina Dietl rät:
„Hier erwartet der*die Recruiter*in Kreativität. Je einfallsreicher die Antworten ausfallen, desto amüsanter das Gespräch und desto beeindruckter der*die Personaler*in. Lass dich also durchaus zu einem „Stein der Weisen“, der Unsterblichkeit verspricht, hinreißen. „

Was sind ihre Lieblingsserien?

Was ich gesagt habe:
„Scrubs, Modern Family und The Crown.“ Der Personaler lässt mich kurz begründen warum, hebt dann die Augenbrauen und atmet laut aus. Danach ging er direkt zur nächsten Frage über. Meine Auswahl hat ihm scheinbar nicht gefallen.

Was Recruiterin Janina Dietl rät:
„Mit dieser Frage möchte sich der*die Recruiter*in über deine persönlichen Interessen informieren. Unsere Interessen schließen auch auf unseren Charakter und geben dem Fragenden insgesamt mehr Aufschluss über das Gegenüber. Und: Gibt es gemeinsame Lieblingsserien, kann ein angenehmer weiterer Gesprächsverlauf erzielt werden.“

Zwei Frauen sitzen einer anderen Frau gegenüber
Bild: Unsplash / Tim Gouw

Wenn ich ihre Freunde In einer Kneipe Träfe, was würden Sie über sie Sagen?

Was ich gesagt habe:
„Sehr wahrscheinlich, dass Sie meine Freunde in einer Kneipe antreffen.“ Dämliches Lachen meinerseits. „Sie würden dann vermutlich sagen, dass ich eine kreative und engagierte Person bin.“ (Selbstgefälliges Grinsen, weil ich Wort „trinkfest“ vor meinem inneren Auge erscheint und einfach nicht mehr verschwinden will.

Was Recruiterin Janina Dietl rät:
„Hier geht es um ein Fremdbild. Wie siehst du dich selbst durch die Augen anderer. Im Endeffekt sollst du also deine Stärken und Schwächen aus Sicht der Menschen beurteilen, die dich gut kennen. Falls dir der*die Recruiter*in im Laufe des Gesprächs allerdings eine Frage zu deiner Selbsteinschätzung (z. B. nach dem Tier, das du wärst) gestellt hat, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Antworten in etwa zu einem ähnlichen Ergebnis führen.“

Warum sollten wir uns gerade nicht für sie entscheiden?

Was ich gesagt habe:
Es rattert in meinem Gehirn. Die Frage ist natürlich irgendwie verdreht – und meine Gedanken sind es am Ende des Gesprächs auch. Ich wollte den Talk einfach friedlich mit ein paar Floskeln ausklingen lassen und dann das. „Da fällt mir gerade kein Grund ein“, versuche ich es mit schiefem Lächeln.

Was Recruiterin Janina Dietl rät:
„Natürlich müsste die Frage lauten: Warum sollten wir uns ausgerechnet für Sie entscheiden? Der*die Recruiter*in möchte dir abschließend die Möglichkeit geben, ihn*sie von dir zu überzeugen. Hier wäre also eine Zusammenfassung gut, welcher Verlust es für das Unternehmen wäre, würden sie dich nicht einstellen. „

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Beitragsbild Pexels; CCO-Lizenz