Eine Gruppe Walrosse liegt auf einer Sandbank

Hunderte Walrosse stürzen sich in den Tod

Hinweis: Dieser Artikel ist nichts für schwache Nerven. In der 2019 erschienenen Netflix-Miniserie „Unser Planet“ sind traumatisierende Szenen zu sehen, in denen sich Walrosse von einer achtzig Meter hohen Klippe stürzen. Als Hintergrund nennt Macher David Attenborough das schwindende Eis, was auch einige Kritiker hervorrief. 

„Es ist so traurig… und tausend Mal grausamer als Game of Thrones“, schreibt ein Twitter-Nutzer und fasst damit zusammen, was sich Millionen andere Zuschauer der Netflix-Miniserie „Unser Planet“ so ähnlich auch gedacht haben. Der Macher David Attenborough will mit seinem Werk zum einen „die natürliche Schönheit unseres Planeten“ darstellen, schreckt aber auch nicht davor zurück, auf die Auswirkungen des Klimawandels für die Tiere zu sprechen zu kommen. Besonders einschneidend sind ein paar Szenen gegen Ende der zweiten Folge „Eiswelten.“

„Das ist die größte Versammlung von Walrossen auf unserem Planeten“ erklärt die ruhige Stimme Attenboroughs, während Luftaufnahmen einer riesigen Sandbank an der fernen nordöstlichen Küste Russlands gezeigt werden. Von dem schmalen Stück Land ist nicht viel zu sehen, über hunderttausend Walrosskörper liegen dicht an dicht gedrängt in der Sonne und es kommen immer mehr Artgenossen aus dem Wasser nach. Attenborough verkündet verheißungsvoll:

„Sie machen es aus Verzweiflung und nicht, weil sie eine Wahl haben.“

Der natürliche Lebensraum der Walrosse ist das weite Eis des Nordens, welches durch den Klimawandel aber immer mehr verschwindet. Die nordöstliche Küste Russlands ist der nächste Ort, an dem die gigantischen Tiere auf Erholung und Ruhe hoffen – eine Hoffnung, die angesichts eines solchen Gedränges vergebens scheint. Besonders die Kleinsten, die Walrosskälber, leben gefährlich. Jeder Quadratmeter auf dem schmalen Streifen Land ist kostbar, immer wieder kommt es zu Kämpfen, bei denen die Schwächsten unter den rund ein Tonnen schweren Kolossen zu Tode erdrückt werden. Massenpaniken stehen an der Tagesordnung.