Warum ich mich seit Corona weniger allein fühle

Dank Zoom, Skype und Teams haben meine Kolleg*innen alles auf dem Schirm. Mein Selfie-Doppelkinn, die Verhaltensauffälligkeiten meiner Katzen, die Wandgestaltung meiner Eltern. Und wisst ihr was? Es ist total ok. Mehr noch: Es ist schön, Menschen auf eine Art näher zu kommen, die physische Anwesenheit nicht mehr voraussetzt – sondern nur emotionale. 

Plötzlich sind sie wieder in meinem Leben

Jetzt, in diesen seltsamen Monaten, habe ich wieder Kontakt mit Menschen, die ich viel zu lange nicht mehr gesprochen habe. Die alte Kommilitonin, die immer noch ein bisschen bleiben wollte, bis man in den späten Morgenstunden aus einer windigen Kneipe flog. Eine fast vergessene Fast-Liebschaft, deren Lächeln selbst in der Erinnerung ansteckend ist. Der ehemalige Lieblingskollege, mit dem man in der Mittagspause über alles redete außer Arbeit. Plötzlich sind sie wieder in meinem Leben.

Eigentlich wollte man sich schon lange mal wieder melden. Und dann war aber immer irgendwas, Alltag, Arbeit. Sagen sie. Sage ich. Und dann reden wir ganz selbstverständlich über das Besondere und das Banale. So wie es Menschen eben machen, die wissen, dass ihr Band vielleicht locker, aber nie gerissen ist.